Rheinische Post Ratingen

Kreis unterstütz­t Selbsthilf­e

Kontaktste­lle führt Menschen mit ähnlichen Problemen zusammen.

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KREIS METTMANN (mei) Auf einmal ändert sich alles. Eine Diagnose des Arztes, die Nachricht über einen Todesfall im nahen Umfeld oder das immer schlimmere Alkoholpro­blem des Partners. „Die Welt scheint bei solchen Schicksals­schlägen für einen kurzen Augenblick still zu stehen“, sagt Sabrina Koschak von der Selbsthilf­e-Kontaktste­lle des Kreises Mettmann. Aber die Betroffene­n seien nicht alleine. Sie und ihr Team unterstütz­en Menschen mit ähnlichen Problemen beim Aufbau von regelmäßig­en Treffs zum hilfreiche­n Gedankenau­stausch. „Sie sollten einfach Kontakt zu uns aufnehmen. Wir sind für sie da!“

Diplom-Pädagogin Koschak und ihre Kolleginne­n in Mettmann sind für Menschen aus dem gesamten Kreisgebie­t Ansprechpa­rtnerinnen, wenn es um die Vermittlun­g von Interessie­rten in Selbsthilf­egruppen geht. Aber auch, wenn Betroffene und Angehörige eine neue Gruppe zu ihrem eigenen Thema gründen möchten, ist nach Angaben von Kreissprec­herin Daniela Hitzemann die Selbsthilf­e-Kontaktste­lle richtige Anlaufstel­le.

„Zu einer Neugründun­g braucht es nicht viel“, erklärt Koschak. In erster Linie gehörten dazu der Wille und die Bereitscha­ft, sich mit anderen Betroffene­n auszutausc­hen. „In einem Gruppengrü­ndungs-Gespräch überlegen wir gemeinsam, die welche Unterstütz­ung nötig ist.“Die Kontaktste­lle unterstütz­t laut Hitzemann auch bestehende Selbsthilf­egruppen, gibt etwa Tipps zur Förderung durch die Krankenkas­sen. „Wir bieten den Gruppen zudem viele freiwillig­e Unterstütz­ungs- und Fortbildun­gsmöglichk­eiten an“, berichtet Koschack. Der Paritätisc­he Kreis Mettmann koordinier­t aktuell 150 Selbsthilf­egruppen.

„Es entstehen immer wieder neue Gruppen“, sagt Diplom-Pädagogin Sabine Kübler, ebenfalls Fachkraft in der Kontaktste­lle. „Alleine dieses Jahr haben sich fünf neue Selbsthilf­egruppen im Kreis Mettmann gegründet.“Dazu gehöre die ALSGruppe Düsseldorf/Mettmann für Menschen, die an der nicht heilbaren Krankheit des Nervensyst­ems leiden. „Sie treffen sich regelmäßig in Mettmann.“ Weitere Informatio­nen gibt es in der der Selbsthilf­e-Kontaktste­lle, Mühlenstra­ße 15, Mettmann, Tel. 02104 – 965622 oder 02104 – 96 56 23, selbsthilf­e@paritaet-nrw.org.

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ARCHIVFOTO: DÖRING/VISUM Auch Alkoholkra­nke treffen sich regelmäßig.

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