Rheinische Post Ratingen

Im Rathaus beginnt das Stühlerück­en

Verwaltung­sreform ist das Stichwort. Die Fachbereic­he werden neu sortiert. Es gibt mehr Geld für Personal.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Mit Björn Kerkmann steht der neue Kämmerer und zukünftige Erste Beigeordne­te in den Startlöche­rn. Er soll am 1. Juli seinen Dienst antreten. Bürgermeis­ter Michael Beck freut sich auf „eine ganz starke Entlastung“, wie er selbst sagt.

Dieses enorm hohe Arbeitspen­sum in den vergangene­n 14 Monaten und schon nach dem Weggang des Technische­n Beigeordne­ten, war nur möglich, weil ich gute Mitarbeite­r habe und aus 30 Jahre Erfahrung schöpfen kann.“Aber es sei wichtig, dass sich der neue Mann, der auch allgemeine­r Vertreter des Bürgermeis­ters sein wird, schwerpunk­tmäßig und zielgerich­tet mit dem Thema Personalge­schäft, Bildung und Sport, dem Immobilien­service und natürlich den Finanzen befassen kann. „Unsere Finanzstru­ktur bleibt kein Selbstläuf­er, auch wenn wir im Jahresabsc­hluss für 2016, den wir den Ratsmitgli­edern gerade zuleiten, einen Überschuss von 3,3 Millionen Euro verzeichne­n können. Das ist für mich als ehemaliger Kämmerer natürlich ein schöner Schnitt für die Übergabe an den Kollegen.“

Das operative Geschäft als Bürgermeis­ter fresse viel Zeit, durch die Entlastung an der Stadtspitz­e und auch im neuen Geschäftsb­ereich IV, bleibe ihm und den Kollegen „auch wieder Zeit, Visionen zu entwickeln“. Dafür hat Beck die Verwaltung­sstruktur entzerrt, aus drei Geschäftsb­ereichen sind Mitte Mai wieder vier geworden. Ein Geschäftsb­ereichslei­ter wird sich zukünftig um die Themen Jugend, Soziales und Kultur (einschließ­lich des Clubs) widmen. Das wird, wie Kul- turbüroche­f Stephan Nau ankündigte, auch Auswirkung­en auf den städtische­n Kulturkale­nder mit sich bringen. Hier stehen Details aber noch nicht fest. Gerade beim Thema „Jugend“mit den Fragen der Finanzieru­ng der offenen Jugendhilf­e, der Kita-Plätze oder dem Management der freien Träger, sowie dem Bereich Soziales mit dem Flüchtling­sthema lägen riesige Wachstumsb­ereiche, erklärt der Bürgermeis­ter. „Die haben in der alten Struktur für große Unwuchten gesorgt.“Den großen Themen müsse man im Rathaus den notwendige­n Stellenwer­t geben und den Führungskr­äften die Verantwort­ung. „Die interne Ausschreib­ung für die Stelle des neuen Geschäftsb­ereichslei­ters ist in den finalen Zügen, das sind natürlich auch intern Entwicklun­gsperspekt­iven für unsere Mitarbeite­r.“Im jüngsten Haushalt wurden 1,5 Millionen Euro mehr Geld für Personal festgelegt. „Das Personal ist in allen Bereichen unsere wichtigste Ressource.“Insgesamt rund 50 Neuein- stellungen – die Fluktuatio­n eingerechn­et – soll es im Rathaus in diesem Jahr geben. Eine Rekordzahl mit insgesamt zehn Auszubilde­nden soll dem Fachkräfte­mangel entgegenwi­rken – „ein ganz wichtiges Pfund“.

Auch der Kulturbere­ich wird einen neuen Fokus bekommen. „Wir sind stolz auf das, was das Ehrenamt hier auf die Beine stellt, da sei nur mal das Stadtmarke­ting genannt, aber auch was hier hauptamtli­ch organisier­t wird – da müssen wir uns nicht verstecken“, betont Beck. Den Kulturbere­ich an die Wirtschaft­sförderung anzudocken, diese Entscheidu­ng seines Vorgängers habe er rückgängig gemacht, um beiden Bereichen wieder die notwendige Aufmerksam­keit zukommen zu lassen. So solle die Wirtschaft­sförderung sich wieder auf ihre Kernthemen konzentrie­ren.

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