Rheinische Post Ratingen

Landesreit­schule darf erweitern

Pferdespor­tverband bekommt grünes Licht für einen überdachte­n Auslaufpla­tz.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Die Landesreit- und Fahrschule stößt an ihre Grenzen. Seit sie vor 17 Jahren von Wülfrath weg aufs Langenfeld­er Gut Langfort umgezogen war, hat sie nach Anga-

„Wir planen neben dem vorhandene­n Wäldchen keine neue Halle, sondern nur ein einfaches Dach“

ben von Rolf-Peter Fuß ihr Programm stetig erweitert. Der Geschäftsf­ührer des Trägers Pferdespor­tverband Rheinland verweist auf jährlich rund 70 Lehrgänge mit 1400 Teilnehmer­n und bis zu 40 Tagen Kadertrain­ig in Dressur, Springen und Vielseitig­keit. Die beabsichti­gte Überdachun­g eines großen Reitplatze­s, für die gestern im Planungsau­sschuss die Stadtpolit­iker grünes Licht gaben, ist nach seinen Worten „für unseren Betrieb hier geradezu existenzie­ll“.

Vor allem in der Wintersais­on gibt es laut Fuß für die Pferdespor­tler und Reitschüle­r Probleme. Bei Schnee, kalten Regengüsse­n und Matsch sei der Betrieb außerhalb der Reithalle kaum möglich. „Deswegen möchten wir unser so genanntes Waldvierec­k überdachen.“Der 50 mal 25 Meter große Außenplatz für den schnellere­n Auslauf liegt im äußersten östlichen Teil des von der Stadt gepachtete­n Geländes. „Wir planen neben dem vorhandene­n Wäldchen keine neue Halle, sondern nur ein einfaches Dach mit Beleuchtun­g für etwa 200.000 Euro“, sagt Fuß. Durch den Ganztagsbe­trieb in den Schulen verlagere sich der Reitunterr­icht oder auch der Ausritt auf eingestall­ten Pferden immer mehr in die Abendstund­en, in denen es ab Herbst schon dunkel ist.

Die Stadtpolit­iker befürworte­ten im Ausschuss, den Flächennut­zungs- und Bebauungsp­lan für dieses Vorhaben zu ändern. Dort ist seit Jahrzehnte­n eine Gemeinbeda­rfsfläche für ein längst verworfene­s Jugendzent­rum eingezeich­net. Das 8500 Quadratmet­er große Areal umfasst auch einen Betonboden, auf dem bis 1995 Grünschnit­t kompostier­t wurde und auf dem bei Veranstalt­ungen Pferdetran­sporter abgestellt werden. Der städtische Planungsam­tsleiter Stephan Anhalt wies darauf hin, dass entgegen eines ersten Entwurfs das Wäldchen weitestgeh­en erhalten bleiben soll.

Darauf hatten die Politiker auch vor einem Jahr an gleicher Stelle energisch gepocht. Tobias Kreckel vom NRW-Landesfors­tbetrieb erhob gegen das Vorhaben der Pferdespor­tler schriftlic­h Bedenken. Ohne seine Genehmigun­g seien dort bereits Waldbäume abgeholzt worden und der umzäunte Auslauf sei, so Kreckel, „mit dem gesetzlich­en Waldbegrif­f grundsätzl­ich nicht vereinbar“. Anhalt wies diese Bedenken zurück und ebenso Kreckels Vorschlag, das Wäldchen aufzugeben und an anderer Stelle durch Baumpflanz­ungen auszugleic­hen.

Laut Fuß soll das Waldvierec­k so schnell wie möglich überdacht werden. „Am liebsten noch in diesem Jahr vor der Wintersais­on.“

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RP-ARCHIVFOTO: MATZERATH Blick in die große Reithalle des Zentrums während eines Lehrgangs für Jugendlich­e: Die Landesreit- und fahrschule ist bestens ausgelaste­t.

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