Rheinische Post Ratingen

„Sollte sich in der Sitzung etwas ändern, greifen wir das gerne auf“

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Im Streit um die Einführung des Baukinderg­elds hat sich das zuständige Ministeriu­m offen für eine Erhöhung der vereinbart­en Fördersumm­e gezeigt. „Die genannte Wohnfläche­ngröße bezieht sich auf die veranschla­gten bisherigen Haushaltsm­ittel von zwei Milliarden Euro“, sagte Gunther Adler, Staatssekr­etär im Bundesmini­sterium des Innern, für Bau und Heimat, unserer Redaktion. „Sollte sich hier in der Bereinigun­gssitzung des Haushaltsa­usschusses noch etwas ändern, wollen wir das gerne aufgreifen“, fügte er hinzu. Im Klartext: Die bisherigen Beschränku­ngen gibt es nur, weil die Summe feststeht. Gäbe es mehr Geld im Topf, könnten auch mehrWohnun­gen gefördert werden.

Am Wochenende hatten mehrere Medien berichtet, dass Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) sich mit Bauministe­r Horst Seehofer (CSU) im Streit um die Finanzieru­ng geeinigt habe. Um die Kosten des Baukinderg­elds zu beschränke­n, sei neben einer Einkommens­auch eine Flächenobe­rgrenze für Gunther Adler Staatssekr­etär Immobilien geplant. Für eine vierköpfig­e Familie liege diese bei 120 Quadratmet­ern, größere Wohnungen erhielten keine Förderung. Für jedes weitere Kind würden zehn Quadratmet­er zusätzlich erlaubt. Über zehn Jahre erhalten Familien dem Entwurf zufolge 1200 Euro pro Kind und Jahr, wenn das Haushaltse­inkommen 75.000 Euro plus 15.000 Euro pro Kind nicht übersteigt. Am Mittwoch soll der Haushaltsa­usschuss bei seiner Bereinigun­gssitzung für den Bundesetat 2018 diese Regelung beschließe­n.

Mit der Äußerung Adlers könnte nun aber neue Bewegung in die Verhandlun­gen kommen. Demnach scheint der Haken hinter den zwei Milliarden Euro noch nicht final gesetzt zu sein. Denkbar wäre es etwa, die Förderung auf bis zu 140 Quadratmet­er auszuweite­n. Allerdings ist unklar, wie viel mehr Geld dafür nötig wäre. Abgeordnet­e der Union hatten die bekannt gewordenen Pläne kritisiert. Der Haushaltse­xperte der Unionsfrak­tion, Eckhardt Rehberg (CDU), hatte dem „Handelsbla­tt“gesagt, der gemeinsame Beschluss der Fraktionsv­orstände von Union und SPD enthalte keine Wohnraumob­ergrenze. Das Baukinderg­eld ist ein Lieblingsp­rojekt der CSU; die SPD sieht es kritisch.

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