Fortuna: Endlich alles klar mit Duksch
Das Tauziehen um den Zweitliga-Torjäger ist beendet: Marvin Duksch wechselt für 2,2 Millionen Euro nach Düsseldorf-
DÜSSELDORF Nun bekommen Robin Bormuth und Marvin Ducksch schon bald als Teamkollegen die Gelegenheit, sich auch persönlich einmal über den Treffer zu unterhalten, der am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison in der Partie zwischen Fortuna und Holstein Kiel zum 1:1-Endstand im Düsseldorfer Tor landete und für einen Aufreger sorgte. Kiels Dominick Drexler hatte auf halblinks Marvin Ducksch mit der Hacke in den Lauf bedient, und
„Was für ein Tor. Dieser Duksch hat doch mehr Glück als Verstand“
Robin Bormuth nach einem Treffer des Stürmers der Störche-Goalgetter Fortunas Innenverteidiger dann im Strafraum getunnelt. Keeper Raphael Wolf war beim 18. Saisontor des Stürmers ohne Chance.
„Was für ein Kacktor! Dieser Ducksch hat doch mehr Glück als Verstand“, hatte Bormuth nach dem Schlusspfiff geschimpft, der bei der Situation schlecht ausgesehen hatte. „Da schießt er mir vor das Schienbein, von dort prallt der Ball vor sein Schienbein und als Tunnel mir durch die Beine. Wenn man sieht, wie dieses 1:1 gefallen ist, dann ist das scheiße.“
Dass sich die beiden ehemaligen Kontrahenten spätestens beim Laktattest in der nächsten Woche zum ersten Mal wieder begegnen werden, das ist seit gestern klar. Da machten die beiden Vereine nach wochenlangem Feilschen den Wechsel des 24-Jährigen zum Bundesliga-Aufsteiger klar und brachten alle Formalitäten über die Bühne. Knapp 2,2 Millionen Euro an fixer Ablöse überweisen die Düsseldorfer an die Braun-Weißen. Weitere Beträge werden fällig, wenn Ducksch mit seiner neuen Truppe der Klassenerhalt gelingt oder er weiterverkauft wird.
Der gebürtige Dortmunder war 2016 von der Reserve Borussia Dort-
nach St. Pauli gewechselt und hatte einen Vertrag bis 2019 unterschrieben. Für Aufsehen sorgte bei der Präsentation ein junger Geschäftsstellenmitarbeiter von St. Pauli, der hinter der Maske des urlaubenden Trainers Ewald Lienen als Double auftrat. Sogar der englische „Guardian“berichtete über die ungewöhnliche Aktion. Es blieb am Heiliggeistfeld der einzige Aufreger um den in seiner bisherigen Lauf- bahn von einigen schweren Verletzungen geplagten Torjäger, der sich nicht durchsetzen konnte und in zwölf Pflichtspielen lediglich zwei Treffer erzielte. Die Hamburger liehen Ducksch an Aufsteiger Kiel aus, wo er durchstartete.
In den vergangenen Wochen hatte der Mittelstürmer zum Ärger seines Arbeitgebers dann erklärt, nicht nach St. Pauli zurückkehren zu wollen, um seinen noch ein Jahr laufen den Vertrag zu erfüllen. Er hatte sich für einen Wechsel nach Düsseldorf ausgesprochen. Wochenlang dauerte das Tauziehen um den Stürme.
Auf seinen Ex-Verein wird schon bald wieder treffen: St. Pauli startet am 10. Juli ins Trainingslager nach Maria Alm, Fortuna eine Woche später. Zwei, drei Tage werden sich die beiden Vereine in dem österreichischen Dorf parallel auf die neue Saison vorbereiten.