Mit eigenen Regeln macht’s viel mehr Spaß
800 Jahre Hösel: Der Lauftreff Hösel feiert mit. Eine dicke Jubiläumschronik lässt 40 Jahre Sportgeschichte Revue passieren. Vieler Höseler finden sich darin wieder.
HÖSEL Dieses Sommerfest des Lauftreffs Hösel sollte etwas Besonderes werden. Der Lauftreff kann nämlich auf ein 40-jähriges Bestehen mit vielen gelaufenen Kilometern zurückblicken. Grund genug, dies gebührend im Pfarrheim von St. Bartholomäus zu feiern. Viele fleißige Hände sorgten dafür, dass das Fest für die Besucher in bleibender Erinnerung blieb, nicht zuletzt wegen der an diesem Tag herausgegebenen Jubiläums-Chronik, die die vergangenen 40 Jahre Revue passieren lässt. Zu den Überraschungsgästen zählte auch Bürgermeister Klaus Konrad Pesch.
Ins Leben gerufen wurde der Lauftreff 1978 von Claus Ruwwe, damals Übungsleiter der Ski-Gymnastik des TV Hösel. Er wollte auch für die Frühlings- und Sommermonate, wenn die Sporthalle nicht zur Verfügung steht, eine Möglichkeit bieten, die Kondition der Gruppenmitglieder in Form zu halten. Es entstand zunächst eine „WaldlaufGruppe“, aus der sich der heutige Lauftreff entwickelte und im April 1978 im Rahmen der bundesweiten Aktion „Trimm-Trab-ins Grüne“seinen Betrieb aufnahm. Man traf sich fortan regelmäßig am Wanderparkplatz „Am trockenen Stiefel“, um gemeinsam durch die Wälder rund um Hösel zu laufen.
Zu Beginn ging es darum, möglichst vielen Läufern eine organisierte Möglichkeit zu geben, unter Anleitung erfahrenen Betreuer zu festen Terminen Ausdauersport zu betreiben. Anfangs wurde streng nach einem vom Deutschen Sport- bund und dem Deutschen Leichtathletikverband (DLV) erstellten Handbuch trainiert, doch die Praxis ließ sie schnell davon abweichen und eigene Regeln entwickeln.
Die meisten Läufer konnte der Lauftreff in den 80er Jahren verzeichnen. „Wir hatten da etwa 100 – 150 Teilnehmer pro Termin, jetzt sind es so um die 50. In der Zeit hat sich auch die Altersstruktur geändert. Es gibt immer weniger junge Leute, die mitlaufen. Die meisten beginnen erst, wenn sie in den Ruhestand treten“, sagte Harry Nigemeier. Er gehört zu den Mitbegründern des Lauftreffs und ist seither aktiv als Betreuer tätig.
Schmunzelnd erinnerte er sich an die sich im Laufe der Zeit ändernde Trainingsbekleidung. An die haut- engen Hosen, die mehr zeigten als verbargen oder später die weiten Jogginghosen, die sich bei Regen mit Wasser voll sogen und dann rutschten, an die himmelblauen Trainingsanzüge, die eher an einen Schlafanzug erinnern oder die ersten Baumwoll-Shirts, die den Schweiß besonders gut speicherten und dann für eine schnelle unerwünschte Abkühlung sorgten. Zum Glück wurde später die atmungsaktive Funktionskleidung entwickelt.
Auch bei den Laufschuhen gab es einen enormen Entwicklungsschub. Gab es doch erst nur ein Modell, das für alle Sportarten genutzt wurde, kamen nach und nach mehr Modelle auf den Markt, die sich auf die unterschiedlichen Sportarten spezialisierte. Aber nicht nur die Trainingskleidung hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten geändert. Im Jahre 2000 wurde das Walken als zweite Säule des Lauftreffs eingeführt und drei Jahre später auch das NordicWalking, das „Gehen mit Stöcken“. „Der Höseler Lauftreff ist ein wesentliche Bestandteil der Sportstadt Ratingen.... Allen Betreuern, Trainern Übungsleitern und Mitgliedern gilt mein Dank und meine große Anerkennung“ist im Grußwort der Jubiläums-Chronik von Bürgermeister Klaus Pesch zu lesen. Für die vorbildlich geleistete Arbeit wurde daher bei der Jubiläumsfeier der Lauftreff vom Leichtathletik-Verband Nordrhein zum fünften Mal mit dem DLV-Lauftreffzertifikat „Sehr gut“ausgezeichnet.