Rheinische Post Ratingen

Hochschule sucht junge Talente

Die Gesamtschu­le und der Campus Velbert/Heiligenha­us bekräftige­n ihre Zusammenar­beit.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Noch immer haben es Kinder aus Nichtakada­miker-Familien schwerer, sich für ein Studium zu entscheide­n. Barrieren wie eine fast schon unübersich­tliche Palette an Studiengän­gen, Fragen der Finanzieru­ng oder der unbekannte Hochschul-Kosmos hindern junge Menschen immer noch an der Einschreib­ung oder Bewerbung an Universitä­t oder Hochschule.

Das NRW-Talentscou­ting Programm will hier Abhilfe schaffen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Talente gezielt zu betreuen und die Alternativ­en zu einer Ausbildung zu beleuchten. Die Hochschule Bochum ist eine von 17 Hochschule­n, die das Projekt – gefördert vom Ministeriu­m für Kultur und Wirtschaft – durchführt. Sie schickt Talentscou­ts in das Ruhrgebiet und seine Ränder – auch an die Heiligenha­user Gesamtschu­le.

Die Schule an der Hülsbecker Straße hat bereits seit zwei Jahren eine Kooperatio­n mit der Hochschule Bochum, die mit dem Campus Velbert/ Heiligenha­us eine Dependance in der Stadt hat. Nun wurde der Kooperatio­nsvertrag erneut unterschri­eben. Mit ihren Signaturen haben Schulleite­rin Carmen Tiemann und Hochschul-Präsident Professor Dr. Jürgen Bock damit auch eine Kooperatio­nsvereinba­rung bekräftigt, die über die Talentsuch­e hinaus geht, indem sie auch die Zusammenar­beit im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften, Technik) stärkt, wie sich zum Beispiel beim Naturwisse­nschaftsta­g zeigt. Schüler, die den Lehrkräfte­n nicht nur in diesen Fächern wegen ihrer Fähigkeite­n auffallen, werden von Lehrerin und Koordinato­rin Monika Ebbers angesproch­en, dann bekommen sie das Angebot, sich mit Talentscou­t Alberto Rodriguez zu treffen. Der hat ein Büro im Thormählen-Bildungsha­us, ist über das Handy schnell zu erreichen und spricht mit ihnen über die ganze Palette des Studienang­ebots, er steht den Schülern auch nach dem Schulabsch­luss langfristi­g beratend zur Seite. Das finden auch die Abiturient­en Ahlam, Fabian und Jordi richtig gut. Die drei 19-Jährigen haben das Ange- bot genutzt, wie derzeit insgesamt 42 Gesamtschü­ler. „Die Gespräche laufen ganz locker ab, ich habe meine Situation geschilder­t und besprochen, wie ich mein Ziel erreichen kann, Psychologi­e zu studieren, um Kinder- und Jugendther­apeutin zu werden“, erzählt Ahlam. Rodriguez erklärt, dass es viele Wege gebe, wie in ihrem Fall beispielsw­eise auch über ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) oder ein Pädagogiks­tudium. „Wir können Bildungsbi­ografien verändern.“Wichtig sei, dass die Schüler engagiert seien. Für potenziell­e Studenten kann zum Bei- spiel ein Ehrenamt zu einem Hochschuls­tipendium führen,

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