Hochschule sucht junge Talente
Die Gesamtschule und der Campus Velbert/Heiligenhaus bekräftigen ihre Zusammenarbeit.
HEILIGENHAUS Noch immer haben es Kinder aus Nichtakadamiker-Familien schwerer, sich für ein Studium zu entscheiden. Barrieren wie eine fast schon unübersichtliche Palette an Studiengängen, Fragen der Finanzierung oder der unbekannte Hochschul-Kosmos hindern junge Menschen immer noch an der Einschreibung oder Bewerbung an Universität oder Hochschule.
Das NRW-Talentscouting Programm will hier Abhilfe schaffen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Talente gezielt zu betreuen und die Alternativen zu einer Ausbildung zu beleuchten. Die Hochschule Bochum ist eine von 17 Hochschulen, die das Projekt – gefördert vom Ministerium für Kultur und Wirtschaft – durchführt. Sie schickt Talentscouts in das Ruhrgebiet und seine Ränder – auch an die Heiligenhauser Gesamtschule.
Die Schule an der Hülsbecker Straße hat bereits seit zwei Jahren eine Kooperation mit der Hochschule Bochum, die mit dem Campus Velbert/ Heiligenhaus eine Dependance in der Stadt hat. Nun wurde der Kooperationsvertrag erneut unterschrieben. Mit ihren Signaturen haben Schulleiterin Carmen Tiemann und Hochschul-Präsident Professor Dr. Jürgen Bock damit auch eine Kooperationsvereinbarung bekräftigt, die über die Talentsuche hinaus geht, indem sie auch die Zusammenarbeit im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) stärkt, wie sich zum Beispiel beim Naturwissenschaftstag zeigt. Schüler, die den Lehrkräften nicht nur in diesen Fächern wegen ihrer Fähigkeiten auffallen, werden von Lehrerin und Koordinatorin Monika Ebbers angesprochen, dann bekommen sie das Angebot, sich mit Talentscout Alberto Rodriguez zu treffen. Der hat ein Büro im Thormählen-Bildungshaus, ist über das Handy schnell zu erreichen und spricht mit ihnen über die ganze Palette des Studienangebots, er steht den Schülern auch nach dem Schulabschluss langfristig beratend zur Seite. Das finden auch die Abiturienten Ahlam, Fabian und Jordi richtig gut. Die drei 19-Jährigen haben das Ange- bot genutzt, wie derzeit insgesamt 42 Gesamtschüler. „Die Gespräche laufen ganz locker ab, ich habe meine Situation geschildert und besprochen, wie ich mein Ziel erreichen kann, Psychologie zu studieren, um Kinder- und Jugendtherapeutin zu werden“, erzählt Ahlam. Rodriguez erklärt, dass es viele Wege gebe, wie in ihrem Fall beispielsweise auch über ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Pädagogikstudium. „Wir können Bildungsbiografien verändern.“Wichtig sei, dass die Schüler engagiert seien. Für potenzielle Studenten kann zum Bei- spiel ein Ehrenamt zu einem Hochschulstipendium führen,