Rheinische Post Ratingen

Die Zahl der Infektione­n durch Mücken steigt

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KREIS METTMANN (cis) Die Rekordtemp­eraturen im Mai haben für eine rasche Vermehrung der Mücken gesorgt – und die sind derzeit richtig aggressiv. Wenn die Zweiflügle­r unser Blut anzapfen, ist das aber nicht nur extrem lästig, sondern unter Umständen auch gefährlich. Fachleuten zufolge müssen entzündete Mückenstic­he immer häufiger medizinisc­h behandelt werden, meldet die Kaufmännis­che Krankenkas­se KKH.

Denn mit jedem Stich können Erreger übertragen werden, die oft die Ursache für starke Schwellung­en und schwere Entzündung­en sind. Diese können sich noch verstärken, wenn die Stiche aufgekratz­t werden. Keime gelangen unter anderem durch Umweltgift­e, die die Mücken aufnehmen, oder durch Bakterien von tierischem Kot in den Körper. Wissenscha­ftler wiesen hierzuland­e außerdem vereinzelt Mücken nach, die Borreliose-Erreger sowie das Sindbis-Virus in sich trugen.

Darüber hinaus fühlen sich dank des Klimawande­ls immer mehr fliegende Exoten hierzuland­e heimisch – etwa die Asiatische Tigermücke. Laut Experten kann diese Art unter anderem das Dengue-, das Gelbfieber- und das Zika-Virus übertragen. 2016 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 950 Fälle von Dengue-Fieber gemeldet – so viele wie noch nie. Bisher haben sich die Betroffene­n im Ausland infiziert. Doch ist eine Ansteckung auch hierzuland­e künftig nicht auszuschli­eßen. „Ein Grund zur Panik besteht trotzdem nicht, da bislang nur wenige Mücken in Deutschlan­d gefährlich­e Erreger übertragen“, sagt Heiko Langer vom KKH-Servicetea­m. Der Fachmann rät: Mückenschu­tzmittel auf die Haut auftragen. Helle, lange Kleidung aus dicht gewebtem Stoff tragen. Fliegengit­ter und Moskitonet­ze nutzen. Mückenstec­ker anbringen.

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