Rheinische Post Ratingen

Studentenv­ertretunge­n fordern Mitbestimm­ung

-

Eine Kampagne kritisiert das neue Hochschulg­esetz.

DÜSSELDORF (epd) Studentenv­ertretunge­n fordern mit der Kampagne „Not my Hochschulg­esetz“einen Kurswechse­l der nordrhein-westfälisc­hen Landesregi­erung. Mit Blick auf das neue Hochschulg­esetz, das der Landtag bis Sommer 2019 verabschie­den soll, finden in den kommenden Wochen an verschiede­nen Hochschuls­tandorten Informatio­nsveransta­ltungen und Diskussion­en statt, wie das Landes-AstenTreff­en NRW mitteilte. Das Bündnis der Allgemeine­n Studierend­enausschüs­se hat zu zeitgleich­en dezentrale­n Demonstrat­ionen in Köln und Münster aufgerufen.

Die Studentenv­ertreter kritisiere­n unter anderem Änderungen bei den Studienbed­ingungen, wie die Wiedereinf­ührung von Anwesenhei­tspflichte­n bei Seminaren und Studienver­laufsverei­nbarungen. Auch kritisiere­n sie Pläne zu Studiengeb­ühren für Studenten aus Nicht-EU-Staaten. Ebenfalls Teil der Kampagne ist die Kritik am Umgang mit der studentisc­hen Mitbestimm­ung.

Im Fokus der Kritik der Studentenv­ertreter steht das Vorhaben des Landes, dass es künftig Entscheidu­ng der Hochschule sein soll, ob Studienbei­räte eine Mitsprache beim Erlass von Prüfungsor­dnungen erhalten oder nicht. Auch ist die studentisc­he Mitbestimm­ung im Senat und bei den Belangen studentisc­her Hilfskräft­e betroffen. Die neuen Eckpunkte sehen eine Abschaffun­g der Interessen­vertretung für die studentisc­hen Hilfskräft­e in speziellen Räten vor.

Katrin Lögering, Koordinato­rin des Landes-Asten-Treffens NRW, betont: „Die Landesregi­erung setzt bei ihren Plänen zum neuen Hochschulg­esetz vor allem auf die Freiheit und Entfesselu­ng der Hochschull­andschaft. Sie vergisst dabei aber eine Statusgrup­pe: Die Studierend­en.“Marcus Lamprecht vom AStA der Universitä­t DuisburgEs­sen erklärte, Hochschule­n sollten Orte des offenen Austausche­s sein. „Dazu brauchen wir studentisc­he Mitbestimm­ung und paritätisc­h besetzte Gremien.“

Die Eckpunkte des Gesetzesvo­rhabens hatte die Düsseldorf­er Wissenscha­ftsministe­rin Isabel PfeifferPo­ensgen im Januar vorgestell­t. Sollte der Landtag das Gesetz bis Sommer kommenden Jahres verabschie­den, könnte es zum Winterseme­ster 2019/20 in Kraft treten.

„Die Regierung setzt bei ihren Plänen vor allem auf die Freiheit der Hochschull­andschaft“

Katrin Lögering Landes-Asten-Treffen NRW

Newspapers in German

Newspapers from Germany