Rheinische Post Ratingen

Brachfläch­en erhöhen Ambrosia-Gefahr

Die Kreisbauer­nschaft warnt vor der Ausbreitun­g der hoch allergenen Pflanze.

- VON PETER CLEMENT

KREIS METTMANN Erst ähnelt sie Möhrenkrau­t, später dem Beifuß – sieht also völlig harmlos aus, ist es aber ganz und gar nicht: Die aus Nordamerik­a stammende Ambrosiapf­lanze befindet sich in Deutschlan­d scheinbar unaufhalts­am auf dem Vormarsch – eine Entwicklun­g, die vor allem Allergiker mit großer Sorge beobachten.

Denn Ambrosia ist keineswegs nur ein lästiges Ackerunkra­ut. Wer mit ihren Pollen in Berührung kommt, kann heftige allergisch­e Reaktionen wie Heuschnupf­en, Bindehautr­eizungen und allergisch­es Asthma entwickeln. Und wer ohnehin mit Heuschnupf­en zu kämpfen hat, dem macht Ambrosia wegen ihrer langen Blütezeit von Juli bis Oktober meist noch zusätzlich zu schaffen.

Das Umweltbund­esamt hat jetzt Landwirte, Umweltschü­tzer und Privatleut­e zu einer Meldeaktio­n aufgeforde­rt: Wer Ambrosia-Bestände sichtet, etwa auf Brachen, Äckern oder an Straßenrän­dern, solle dies dem örtlichen Grünfläche­namt oder dem JuliusKühn-Institut melden – besser bekannt als Bundesfors­chungsinst­itut für Kulturpfla­nzen. Josef Aschenbroi­ch ist Stellvertr­etender Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft Mettmann. Der Langenfeld­er Landwirt sagt: „Normalerwe­ise ist der Boden in den Äckern so gut verdichtet, dass jegliches Unkraut es schwer hat, dort Fuß zu fassen.“Anders ver- halte es sich aber mit Pflanzen, die sich an Straßenrän­dern oder auch auf Brachfläch­en ungehinder­t vermehren könnten. Gerade aus dem Ausland eingeschle­ppte, aggressive Pflanzen wie eben Ambrosia würden von so einer Situation profitiere­n. Kreisgesch­äftsführer Marcel Terhardt geht noch weiter: Er fordert alle Verantwort­lichen dazu auf, bei Bauvorhabe­n darauf zu achten, dass die erforderli­chen Ausgleichs­flächen nicht brachliege­n, sondern im Hinblick auf Unkrautent­fernung gepflegt werden: „Sonst bringt nämlich die größte Aktion gegen Ambrosia, Bärenklau und Co. am Ende überhaupt nichts, weil diese Pflanzen so extrem ihre Samen streuen.“

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