Brachflächen erhöhen Ambrosia-Gefahr
Die Kreisbauernschaft warnt vor der Ausbreitung der hoch allergenen Pflanze.
KREIS METTMANN Erst ähnelt sie Möhrenkraut, später dem Beifuß – sieht also völlig harmlos aus, ist es aber ganz und gar nicht: Die aus Nordamerika stammende Ambrosiapflanze befindet sich in Deutschland scheinbar unaufhaltsam auf dem Vormarsch – eine Entwicklung, die vor allem Allergiker mit großer Sorge beobachten.
Denn Ambrosia ist keineswegs nur ein lästiges Ackerunkraut. Wer mit ihren Pollen in Berührung kommt, kann heftige allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma entwickeln. Und wer ohnehin mit Heuschnupfen zu kämpfen hat, dem macht Ambrosia wegen ihrer langen Blütezeit von Juli bis Oktober meist noch zusätzlich zu schaffen.
Das Umweltbundesamt hat jetzt Landwirte, Umweltschützer und Privatleute zu einer Meldeaktion aufgefordert: Wer Ambrosia-Bestände sichtet, etwa auf Brachen, Äckern oder an Straßenrändern, solle dies dem örtlichen Grünflächenamt oder dem JuliusKühn-Institut melden – besser bekannt als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Josef Aschenbroich ist Stellvertretender Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Der Langenfelder Landwirt sagt: „Normalerweise ist der Boden in den Äckern so gut verdichtet, dass jegliches Unkraut es schwer hat, dort Fuß zu fassen.“Anders ver- halte es sich aber mit Pflanzen, die sich an Straßenrändern oder auch auf Brachflächen ungehindert vermehren könnten. Gerade aus dem Ausland eingeschleppte, aggressive Pflanzen wie eben Ambrosia würden von so einer Situation profitieren. Kreisgeschäftsführer Marcel Terhardt geht noch weiter: Er fordert alle Verantwortlichen dazu auf, bei Bauvorhaben darauf zu achten, dass die erforderlichen Ausgleichsflächen nicht brachliegen, sondern im Hinblick auf Unkrautentfernung gepflegt werden: „Sonst bringt nämlich die größte Aktion gegen Ambrosia, Bärenklau und Co. am Ende überhaupt nichts, weil diese Pflanzen so extrem ihre Samen streuen.“