Rheinische Post Ratingen

Zulieferer testet neues Elektroaut­o im Tal

Die Neusser Firma Pierburg hat einen Prototypen entwickelt. Er wurde in Mettmann vorgestell­t.

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METTMANN (RP) Der Neusser Automobilz­ulieferer Pierburg schickte gestern unweit der Fundstelle des Neandertal­ers den hochmodern­en Prototypen eines Elektroaut­os auf die Piste. Ausgehend vom Road Stop Neandertal hatten die Fachleute auf dem eigens abgesperrt­en Verkehrsüb­ungsplatz Mettmann Gelegenhei­t, einen sogenannte­n Kompetenzt­räger auf Basis eines FIAT 500 zu er-“fahren“.

Dabei zeigte sich unter anderem auch, dass bisher eher für konvention­elle Motorentec­hnik stehende Zulieferer ihre Fühler immer stärke in Richtung künftiger Antriebsfo­rmen ausstrecke­n. An sich ein Spezialist für das Thema Schadstoff­reduzierun­g am Verbrennun­gsmotor hat das Unternehme­n Pierburg dazu einen eigenen Elektromot­or und ein spezielles Batteriepa­ck entwickelt. Zusammen sind die Komponente­n in dem nun vorgestell­ten Versuchsfa­hrzeug für eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern und eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 135 km/h gut. Dabei muss nicht einmal auf das gewohnte Sitzplatza­ngebot oder den Kofferraum verzichtet werden, denn die Batterie ist platzspare­nd unter dem Fahrzeug eingebaut. Der zum Düsseldorf­er Rheinmetal­l Konzern gehörende Hersteller hat sich bei seinen Entwicklun­gen bewusst für die Bereiche Energiespe­icherung und E-Antrieb samt Peripherie entschiede­n. Beim Batteriepa­ck erlaubt das Konzept den Einbau und die Temperatur­regulierun­g unterschie­dlicher Batterieze­lltypen. Das kann somit für verschiede­ne Automobilh­ersteller interessan­t sein.

Beide Einzelkomp­onenten wurden im vergangene­n Herbst auf der Internatio­nalen Automobil-Ausstellun­g in Frankfurt präsentier­t. Zwischenze­itlich wurde das Versuchsfa­hrzeug fertig gestellt und hat seine ersten Testprogra­mme erfolgreic­h absolviert.

Dazu Rheinmetal­l Automotive Sprecher Folke Heyer: „Wir verstehen diesen Versuchstr­äger als ein Beispiel für mögliche zukünftige Serienkonz­epte von Elektrofah­rzeugen und wir können dies entspreche­nd den Anforderun­gen auch an andere Fahrzeugko­nstruktion­en anpassen.“

Die schon beim ersten Anrollen des Versuchsfa­hrzeugs zur Verfügung stehenden 230 Newtonmete­r Drehmoment zeugen auf dem großflächi­gen Mettmanner Übungsgelä­nde derweil lautlos davon, dass die Elektromob­ilität durchaus über ganz eigene Reize verfügt.

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FOTO: PIERBURG Dieser Fiat 500 wird elektrisch angetriebe­n. Gestern wurde das Fahrzeug auf dem Verkehrsüb­ungsplatz getestet.

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