G8, G 9 – Wer bietet mehr bis zum Abi?
In Ratingen ist genug Platz an den Gymnasien – egal, ob die Schüler sich hier acht oder neun Jahre bis zum Abitur aufhalten. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Ansonsten ist alles offen mit dem Schulabschluss, der zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule berechtigt. Denn so eilig, wie nun gern bekundet wird: Am Geld wird die Rolle rückwärts nicht scheitern – so still ist es derzeit um die Rückführung des Schulalltags in eine Organisationsform, die vor gerade mal einem Jahrzehnt ohne Not geschreddert wurde.
Natürlich dürften hinter den Kulissen längst Vorbereitungen laufen, allen Unwägbarkeiten zum Trotz. Es ist nun mal so: Eine Rahmenvorgabe gehört umgesetzt, wie und von wem an jeder Schule – das bleibt die Frage der Organisation vor Ort. Das Problem: Ständiges Hin und Her bindet Energie. Das kann am Ende nur zu Lasten des ganz gewöhnlichen Unterrichts-Alltags gehen. Heißt: Auf die Gymnasien kommt mittelfristig eine Riesen-Umstellung zu. Und mit der bleiben sie im Prinzip alleingelassen. Ob das sonderlich motivierend ist? Eine Frage sollte augeklammert bleiben im Kosmos der Schuldebatte um die rechte Frist zum Abitur: Haben sich Schüler in wenigen Jahren so verändert, dass nun wieder das Gegenteil dessen richtig, was – mit G 8 – noch als Königsweg verheißen wurde? Man wird den Verdacht nicht los, dass Schulorganisatoren in den Lehrer- und Direktorenzimmern vor Ort hier wie anderswo mal wieder die Folgen einer kurzlebigen Denkmode ausbaden. Mögen sie auch noch so viel Energie und Ehrgeiz hineinstecken – der ein oder andere mag sich genasführt vorkommen. köh