„Mit der Drohne bekommen wir schnell einen Überblick über ein Einsatzgebiet“
Christian Reuter DRK-Wasserwacht in Krefeld
Aber die Zahl der Rettungsschwimmer nimmt seit Jahren ab. Daher wünscht sich Grohe mehr technische Unterstützung zur Gewässerüberwachung. „Es wäre gut, wenn wir flächendeckend Drohnen an Flüssen wie dem Rhein und Badeseen einsetzen könnten“, sagt er. „Das würde Leben retten.“
Obwohl die technischen Voraussetzungen für den Einsatz von Drohnen zur Überwachung von Seen und Flüssen längst gegeben sind und auch über den Nutzen keine Zweifel bestehen, kommen die unbemannten Flugobjekte in diesem Bereich bislang kaum zum Einsatz. Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Krefeld gehört landesweit zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Auch eine Staffel der DLRG in Köln soll über eine Drohne verfügen. „Wir setzen sie als Rettungsgerät ein. Damit können wir im Ernstfall schnell einen Überblick über ein unübersichtliches Einsatzgebiet bekommen“, sagt Christian Reuter von der DRK-Wasserwacht in Krefeld.
Dort sind zwei sogenannte Multicopter vom Typ Micro-UAV Typhoon im Einsatz. Sie verfügen neben einer hochauflösenden 4K-Kamera auch über eine Wärmebildkamera, so dass sie auch im Dunkeln Menschen ausfindig machen können. Die Drohne ist speziell für die Suche von Menschen ausgestattet. „Gerade in großen Gewässern können unsere Retter so viel schneller zu den Ertrinkenden kommen“, sagt Reu- ter. Das ferngesteuerte Flugobjekt wiegt weniger als zwei Kilogramm, passt in einen Rucksack und ist nach wenigen Handgriffen einsatzbereit. Kostenpunkt: pro Stück 2500 Euro.
Dass Drohnen bislang nur punktuell zur Gewässerüberwachung eingesetzt werden, liegt auch an diesen Kosten, die für die überwiegend freiwilligen Rettungsschwimmer von DLRG und DRK nicht zu stemmen sind. Daher sollte die Politik tätig werden. „Es wäre doch ein Leichtes für die öffentliche Hand, für bestimmte Standorte entlang des Rheins Drohnen anzuschaffen, deren Einsatz im Ernstfall Leben retten könnten“, sagt Grohe. Auch beim DLRG-Bundesverband heißt es: „Der Drohneneinsatz ist eine Innovation, die die Zahl der Ertrinkungstoten ganz erheblich senken kann. Sie werden eine wichtige Rolle in der Rettungsarbeit spielen.“
In Nordrhein-Westfalen sind im