Gründung der Hitler-Jugend
Abenteuerromantik und das Versprechen von ewiger Kameradschaft: Die Gründer der Hitler-Jugend glaubten zu wissen, was Jugendliche interessiert. Mit Geländespielen, propagandistischen Märschen und Ausflügen sollten möglichst viele junge Deutsche in die militärisch organisierte Jugendorganisation der NSDAP gelockt werden. Die Hitler-Jugend war am 4. Juli 1926 auf dem zweiten Parteitag der NSDAP gegründet worden. Trotz aller Bemühungen blieb die Zahl der Mitglieder bis 1932 überschaubar: 100.000 Mitglieder zählte die Hitler-Jugend. Nach der Machtergreifung wurden alle vergleichbaren Organisationen verboten. Durch das „Gesetz zur Hitler-Jugend“von 1936 und die Einführung der „Jugenddienstpflicht“von 1939 wurde die anfangs formell freiwillige Mitgliedschaft zum Zwang. Zehn- bis 14-jährige Jungen und Mädchen gehörten zu Jungvolk und Jungmädelbund, 14- bis 18-Jährige traten in den Bund Deutscher Mädel und in die eigentliche Hitler-Jugend ein. Den Kindern und Jugendlichen wurde das Wertesystem der Nazi-Ideologie vermittelt, sie wurden zur Gefolgschaft und Pflichterfüllung erzogen und auf den Krieg vorbereitet. Für viele junge Männer wurde aus dem Spiel bald bitterer Ernst: Gegen Kriegsende wurden auch 16- bis 18-Jährige an die Front geschickt und im letzten „Volkssturm“sogar 15-Jährige eingesetzt.