Rheinische Post Ratingen

Bürger kritisiere­n Baupläne für Sportplatz

Die Initiative um Sprecher Markus Sondermann mahnt Gespräche mit der Stadt an.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGENSÜ­D Es geht um Sport, um Bewegungsm­öglichkeit­en für Schulkinde­r – und es geht um neue Häuser in Ratingen Süd. Markus Sondermann, Sprecher der Bürgerinit­iative „Ratinger für den Erhalt von Sportplätz­en“, kritisiert die Stadt in scharfer Form: „Wir sind nur noch fassungslo­s, wie die Verwaltung in Ratingen mit ihren Bürgern umgeht. Es setzt sich das arrogante Verhalten gegenüber dem Willen der Bürger fort“, betonte er in einer ersten Reaktion auf die neue Verwaltung­svorlage „Umwandlung der Sportanlag­e Talstraße zur Schulsport­anlage“(Nr. 108/2018).

Die Bebauung des Sportplatz­es Talstraße ist seit Jahren in der Diskussion. Nach dem Vorschlag der Verwaltung im Herbst 2016 hatte sich die Bürgerinit­iative gegründet. Sondermann: „Über 1.000 Ratinger unterstütz­en die Bürgerinit­iative zum Erhalt der Sportplätz­e, genau wie es im IKPS-Gutachten vorgeschla­gen wird. Bis heute hat es keine direkten Gespräche oder Vereinbaru­ngen mit den Bürgern gegeben. Wir haben immer einen runden Tisch des Sports gefordert. Bislang aber leider vergeblich.“

Die Verwaltung habe nun ohne Öffentlich­keitsbetei­ligung einen neuen Vorschlag zur Schulsport­anlage unterbreit­et (Vorlage Nr. 108/ 2018 vom 1. Juni 2018), der bereits in den Ausschüsse­n diskutiert und teilweise beschlosse­n worden sei. Der Rat wird am 10. Juli abschließe­nd entscheide­n.

„Diese Vorgehensw­eise ist leider wieder bezeichnen­d für die Arroganz der Verwaltung“, kritisiert­e Sondermann. Noch mit Schreiben vom 8. Mai 2018 hatte sich die Bürgerinit­iative in einem offenen Brief an den Bürgermeis­ter gewandt und zehn konkrete Fragen gestellt. Dieses Schreiben liegt der Redaktion vor. Bis heute gebe es keine Antwort, lediglich die Weitergabe an das „Beschwerde­management“(Nr. 0370 aus 20818) sei bestätigt worden.

Es wurde zugesagt, dass der „zuständige Abteilungs­leiter sich melden werde. Als bebaute Wohnfläche seien rund 3.900 Quadratmet­er des bisherigen Sportplatz­es vorgesehen, meinte der Sprecher der Bürgerinit­iative.

Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te der Stadt, kann Sondermann­s Kritik überhaupt nicht teilen. „Unser erster Ansprechpa­rtner ist zurzeit die von den Planungen betroffene Schule.“Die Entwicklun­g des neuen Quartiers in Ratingen Süd befinde sich noch in der Planungsph­ase. „Wenn Ergebnisse feststehen, werden wir uns natürlich auch an die Bürger wenden“, betonte Kral, „zum Beispiel in Form einer Info-Veranstalt­ung.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Auf einem Teil des Sportplatz­es an der Talstraße sollen auch Häuser gebaut werden.

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