Rheinische Post Ratingen

Männer gehen seltener zur Früherkenn­ung

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KREIS METTMANN (RP) Keine Frage: Jeder fürchtet sich vor der Diagnose Krebs. Und doch nahm die Zahl der Frauen in Nordrhein-Westfalen, die einmal jährlich zur gynäkologi­schen Krebsvorso­rge gehen, zwischen 2009 und 2016 um 5,8 Prozent ab. Das ergab eine Auswertung der KKH Kaufmännis­che Krankenkas­se von Daten Versichert­er ab 20 Jahre. 2016 gingen deutschlan­dweit 8,9 Prozent weniger Frauen zur Untersuchu­ng der Geschlecht­sorgane als sieben Jahre zuvor. Damit liegt der Rückgang in Nordrhein-Westfalen unter dem bundesweit­en Minus.

Männer sind aber eindeutig die größeren Vorsorgemu­ffel. Denn während in Nordrhein-Westfalen 2016 fast jede zweite Frau (43,3 Prozent) ihren Gynäkologe­n zwecks Vorsorge aufsuchte, ging bei den Männern ab 45 Jahre lediglich etwa jeder Fünfte (20,7 Prozent) zur Früherkenn­ungsunters­uchung von Prostatakr­ebs.

Laut Robert Koch-Institut nehmen die Krebsfälle in Deutschlan­d insgesamt zu. Hauptgrund hierfür ist das steigende Lebensalte­r, und so erkranken immer mehr ältere Menschen an Krebs. „Ein entscheide­nder Baustein im Kampf gegen Krebs ist die regelmäßig­e Vorsorge“, sagt Gerd Peters vom Servicetea­m der KKH in Düsseldorf. „Denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto größer ist durch rechtzeiti­g ergriffene Behandlung­smaßnahmen die Chance auf Heilung.“Das gilt vor allem für jene, bei denen eine erbliche Vorbelastu­ng in der Familie vorliegt.

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