„Der unmittelbare Kontakt zu dem Natursteinboden erzeugt positive Energie“
Charles Carmignac Direktor Fondation Carmignac
Die Fondation Carmignac liegt wenige hundert Meter neben dem Hafen, wo mehrmals täglich Boote aus dem rund 20 Minuten entfernten Hyères anlegen, der Stadt der Palmen. Am Eingang wird der kunstinteressierte Gast mit einem Tee empfangen. Das sei Teil des Rituals, mit dem auf den Besuch vorbereitet werde, erklärt Direktor Charles Carmignac.
Dazu gehört auch, dass Besucher gebeten werden, die Schuhe auszuziehen. „Der unmittelbare Kontakt zu dem Natursteinboden erzeugt positive Energie“, sagt der 40-Jährige. Dementsprechend wirkt die Stimmung im Inneren. Kein Klacken hoher Absätze oder Schlurfen von Badeschuhen ist zu hören. Auch sonst herrscht ungewöhnlicheRuhe in dem Museum, was nicht zuletzt daran liegt, dass alle halbe Stunde nur 50 Personen Einlass finden.
Die Insel Porquerolles ist als Nationalpark ausgewiesen und steht unter Naturschutz. Die rund 2000 Quadratmeter großen Ausstellungs- flächen liegen aufgrund der zahlreichen Auflagen deshalb vor allem unter der Erde.
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, Licht in das Museum zu bringen. Die Wasserbecken-Glasdecke ist eine Antwort darauf, ebenso wie die Schießscharten-ähnlichenÖffnungen inBodenhöhe, die den Blick auf Weinreben, Museumsterrassen und Flora der Provence freigeben.
Mit dem Museum hat sich der französische Investmentbanker Edouard Carmignac, der Vater von Charles Carmignac, einen Wunsch erfüllt. Er wollte seine erlesene Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der Öffentlichkeit zeigen. Seitwenigen Jahren gilt sein Interesse aber auch alten Meistern, wie zwei Gemälde von Sandro Botticelli im Museum zeigen.
Mit seiner Eröffnungsausstellung „Sea of Desire“gibt der Milliardär nun Einblick in seine Kunstschätze, darunter die Fisch-Installation „One Hundred Fish Fountain“des amerikanischen Konzeptkünstlers Bruce Naumann, eine riesige Fres-