Es ist eine komplexe Aufgabe, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Immer mehr Gemeinden greifen beim Erstellen von Konzepten dafür auf professionelle Berater zurück.
Das Thema Ordnung und Sicherheit hat an Stellenwert gewonnen. Das merkt man auch daran, dass Kommunen das Thema auf ihren Tagesordnungen höher ansetzen. Stefan Bisanz und Uwe Gerstenberg, Geschäftsführer des Sicherheitsberatungsunternehmens consulting plus, stellen das ganz konkret in Form von neuen Anfragen fest. „Die Zeit ist jetzt reif, Städte und Gemeinden sind bereit, mehr in Sicherheit zu investieren“, sagt Gerstenberg.
Immer mehr Gemeinden machen sich dabei nicht nur Gedanken darüber, wie Ordnung und Sicherheit gestärkt werden können. Sie suchen professionellen Rat, und hier kommt consulting plus ins Spiel. „Wir beraten und unterstützen die Kommunen bei der Analyse, der Planung der Sicherheitsarchitektur, der Umsetzung und auch bei der Evaluierung der Ergebnisse“, erklärt Bisanz. Die Auftraggeber entwickeln zusammen mit den Spezialisten zunächst die Sicherheits-Philosophie: Was will man unter Ordnung und Sicherheit überhaupt verstehen? Darauf setzen Analyse und Strategieberatung an. Die Experten klären zusammen mit ihren Gesprächspartnern, was selbst erledigt werden kann und welche Leistungen dazugekauft werden.
Beispiele aus der Praxis: Die Stadt Essen will eine der sichersten Großstädte in Deutschland bleiben. Man ist mit consulting plus darüber im Gespräch. Was können die Sicherheitsexperten da einbringen? Zum einen Präventionsprogramme. Das fängt sehr früh an. „Das Thema gehört bereits in die Stadtplanung“, betont Gerstenberg. Dunkle Ecken sollten vermieden werden, eine gute Beschilderung ist ebenso wichtig wie weite Sichtflächen. „Und man muss die Anwohner und Nachbarn einbeziehen“, rät Bisanz. „Man muss ein Klima schaffen, dass Nachbarn sich für Ordnung und Sicherheit mit zuständig fühlen“; das könne auch durch Anreize wie Nachbarschaftsfeiern gefördert werden.
Zur Abwehr von Terrorattacken fokussieren sich viele Kommunen derzeit darauf, Poller gegen Lkw zu platzieren. Das allein reiche nicht, bemängelt Gerstenberg: „Ein Attentat mit einem Lkw ist für Terroristen ja nur eine von tausend Möglichkeiten.“Wenn schon Lkw-Sperren errichtet werden, könne man sie auch für andere Zwecke einsetzen, zum Beispiel, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. So könnte man die Stadtmöblierung (Sitzgelegenheiten, Pflanzenkübel, Bushaltestellen oder Litfasssäulen) mit Beton verstärken und zugleich zur Terrorabwehr nutzen. Zu einer umfassenden Beratung der Kommunen gehört aber mehr. Zunächst geht es darum, Informationen zu sammeln, zu bündeln und auszuwerten, erklären die beiden Sicherheitsstrategen: Wo entwickeln sich Kriminalitätsschwerpunkte, in welcher Art und Weise? Welche Kräfte müssen wo eingesetzt werden? Reichen Mitarbeiter des Ordnungsamtes, oder sollten private Sicherheitsdienste, Polizei oder der Zoll dazugezogen werden?
In Essen habe man die Zeichen der Zeit erkannt, sagt Bisanz: „Die Stadt will die Ordnungsmacht wieder in ihre Zuständigkeit zurückholen.“Bisanz rät zu einem solchen ganzheitlichen Ansatz, alle Zuständigkeiten zusammenzufassen. Das Unternehmen consulting plus versteht sich in diesen Prozessen als Partner der Kommunen, der die Entscheider strategisch begleitet. Wenn zum Beispiel Aufträge für Sicherheitsunternehmen ausgeschrieben werden, beraten die Experten neutral den Ausschreibungsprozess – sie bewerben sich in solchen Fällen nicht selbst um die operativen Tätigkeiten. Aber sie haben Branchenkenntnis, können zeigen, wo ein Angebot Schwächen hat oder wo es stark ist. „Wir raten immer dazu, nicht den Preis, sondern die Qualität als ausschlaggebendes Kriterium zu nehmen“, betonen beide Geschäftsführer.
Darüber hinaus begleiten die Experten die Kommunen beim Aufbau einer Sicherheitsarchitektur in allen weiteren Stufen, also auch beim Qualitätsmanagement. „Wir lassen uns daran messen, ob unsere Vorschläge auch umsetzbar sind“, sagt Bisanz. Letztlich ist das Ganze ein Vertrauensge- schäft – umso wichtiger, dass das Sicherheitsunternehmen auch in seinen operativen Angeboten Qualität zeigt. So gehört eine eigene Ausbildungsund Fortbildungsakademie zum Unternehmen.
Da erstaunt es nicht, dass man consulting plus schon einige spannende Projekte anvertraut hat, zum Beispiel das Sicherheitskonzept für Olympia 2012. In der operativen Arbeit sind die Experten aber ebenfalls gefragt – auch für so sensible Themen wie die Bewachung von Kasernen. Ein Punkt übrigens, den Gerstenberg und Bisanz gerne ins Feld führen, wenn solche Tätigkeiten als hoheitliche Aufgaben bezeichnet werden, die man nicht privaten Dienstleistern überlassen solle. „Das funktioniert bei der Bundeswehr seit über 30 Jahren“, sagt Gerstenberg. „Warum soll das woanders nicht möglich sein?“