Rheinische Post Ratingen

Kinder halfen dabei, das Sams zu entwickeln

Schon lange schreibt der Autor Paul Maar Geschichte­n für Kinder. Zum Beispiel hat er das lustige Wesen Sams erfunden. Und das war gar nicht so einfach.

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Knallrote Haare, eine Nase wie ein Schwein und ein blauer Taucheranz­ug – das ist das Sams. Erfunden wurde die freche Figur von Paul Maar. Der 80-Jährige schreibt schon seit vielen, vielen Jahren Geschichte­n für Kinder. Zu seinen Figuren gehören auch das kleine Känguru und der tätowierte Hund. Aber woher nimmt Paul Maar all die Ideen für seine Figuren? Seine Antwort: Das war bei jedem Buch anders. Beim Sams erinnerte sich Paul Maar an die Zeit, als er selbst ein Kind war. Damals kannte er einen Mann, der so war wie später Herr Taschenbie­r in den Sams-Büchern. Der Mann war schüchtern, traurig und hatte Angst davor, mit anderen Menschen zu reden. Als Kind dachte Paul Maar oft: „Ach Mann, wenn ich dem nur ein bisschen mehr Freude am Leben geben könnte.“Das Vorbild für Herrn Taschenbie­r war also ein echter Mensch. Und wie kam er dann auf das Sams? „Als Kind konnte ich den Mann nicht ändern. Aber als Autor kann man ihm eine Figur zur Seite stellen, die das genaue Gegenteil von ihm ist“, erklärt Paul Maar. Und das geht so: Herr Taschenbie­r ist ängstlich, das Sams ist mutig. Herr Taschenbie­r ist schüchtern. Und weil Herr Taschenbie­r nicht mit anderen Menschen reden kann, quatscht das Sams einfach jeden an. Die Hauptfigur des ersten SamsBuchs war also eigentlich nicht das Sams, sondern Herr Taschenbie­r. Am Anfang hatte das Sams noch keinen Namen. „Ich wusste nur, wie die Figur sein soll und dass sie Wünsche erfüllen können soll“, sagt Paul Maar. Auf den Namen kam er über die Wochentage: „Am Sonntag scheint die Sonne. Am Montag kommt Herr Mon. Am Dienstag ist Dienst. Am Mittwoch ist die Mitte derWoche. Am Donnerstag donnert es. Und wenn man dann noch am Freitag frei hat, dann kommt am Samstag zwangsläuf­ig das Sams.“Aber wie sieht so ein Sams aus? Das wusste auch der Erfinder lange nicht. Beim Zeichnen hatte er Hilfe von seinen Kindern. Oft haben sie ihm gesagt: „Ne, so sieht kein Sams aus, nö.“Das ging so lange, bis das Sams wie ein Sams aussah. Nämlich wie ein Kind, mit knallroten Haaren, einer Schweinsna­se und einem Taucheranz­ug. dpa

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