„Der Alptraum der Hilfsprogramme ist beendet“
Kontra News
Am Montag endete das 2015 aufgelegte Kreditprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM – das dritte Hilfspaket für Athen seit 2010. Insgesamt flossen nach ESM-Angaben binnen acht Jahren 289 Milliarden Euro vergünstigter Kredite an Athen – im Gegenzug für drastische Reformen und Sozialkürzungen. Seither haben sich Haushaltsdefizit, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung verbessert, doch lastet ein Schuldenberg von 180 Prozent der Wirtschaftsleistung auf dem Land. Die Gläubiger wollen mit strikten Kontrollen eine Abkehr von der Reformpolitik verhindern. Schon in der Woche ab dem 10. September sollen wieder Experten der Kreditgeber nach Athen reisen.
Griechische Medien kommentierten das Auslaufen des letzten Hilfsprogramms deshalb gemischt. Zwar ende nun der „Alptraum der Hilfsprogramme“, titelte das regierungsnahe Blatt„Kontra News“. Oppositionszeitungen verwiesen aber auf die weiter laufenden Kontrollen:Von einer Entlassung „mit elektronischer Fußfessel“, schrieb die konservative Zeitung „Phileleftheros“.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hielt sich zunächst zurück und stellte lediglich eine Ansprache an das Volk in Aussicht. Ursprünglich geplante Feierlichkeiten unterhalb der Akropolis wurden laut Medienberichten wegen der Brand-Tragödie mit mindestens 96 Opfern im Osten Athens am 23. Juli aufgegeben.