„Vor allem den Zusammenhalt und die Heimatverbundenheit der Wollseifener bewundere ich“
Hans-Georg Stump Geschäfstführer des Fördervereins genüber. Vor allem der düstere Bergfried der einstigen NS-Ordensburg Vogelsang, in der der Führungsnachwuchs der NSDAP ausgebildet wurde, ist weithin zu sehen. Als 1500 Arbeiter 1934 damit begannen, auf der 100 Hektar großen Fläche die vom Kölner Architekten Clemens Klotz entworfenen Monumentalbauten aus dem Boden zu stampfen, begann das Unheil, das zwölf Jahre später die Menschen im Örtchen Wollseifen zu Vertriebenen machen sollte.
Es war der 1. September 1946, als nach dem drei Wochen zuvor erlassenen Räumungsbefehl der britischen Militärregierung die Geschichte eines alten Bauerndorfs endete, das schon im 12. Jahrhundert geschichtlich erwähnt wurde. 120 Familien, 550 Männer, Frauen und Kinder gingen mit ihrer transportablen Habe, dem Vieh und der gerade eingebrachten Ernte auf die Suche nach einem neuem Zuhause. Ihr Dorf, ihre Äcker und Wiesen wurden ebenso wie Vogelsang zum Truppenübungsplatz.
Heute, mehr als 70 Jahre nach den traumatischen Erlebnissen, leben die meisten der Zeitzeugen, die die Geschichten ihrer Vertreibung immer und immer wieder erzählt haben, nicht mehr. Etwa der langjährige Vereinsvorsitzende Fritz Sistig, dessen Familie im Ort einen Kaufladen betrieb. Dessen Vater den Schwestern den Auftrag gab, das gerade erst von den Kriegsschäden reparierte Haus vor dem Verlassen gründlich zu putzen und den Schlüssel von außen auf die Tür zu stecken.Weil man ja ganz sicher bald zurückkehren werde.
Zurückgekehrt sind dieWollseifener nie. Der Ort über der Urfttalsperre am Rande der Nordwesteifel wurde zum „Toten Dorf“. In den Landkarten war es nur noch als„Wüstung“verzeichnet, dieWege dorthin waren versperrt. Die Häuser wurden nach und nach dem Erdboden gleichgemacht. Nur vier Relikte sind übrig: das von den früheren Bewohnern liebevoll instandgesetzte Wegekapellchen am früheren Ortseingang, eine alte