Rheinische Post Ratingen

Fortuna: Wolf will seinen Teil zum Erfolg beitragen

Der Keeper hat den Wettstreit im Kasten mit Michael Rensing verloren. Er war überrascht, doch geknickt ist er mittlerwei­le nicht mehr.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Es sind keine leichten Zeiten für Raphael Wolf. Der Torhüter hat eine ganz starke Saison hinter sich, mit seinen grandiosen Vorstellun­gen einen wichtigen Teil zu Fortunas Aufstieg in die Bundesliga beigetrage­n. Und doch findet sich der 30-Jährige nur noch auf der Ersatzbank wieder – Trainer Friedhelm Funkel hat sich von seinem „Bauchgefüh­l leiten lassen“und Wolfs Konkurrent­en Michael Rensing zur Nummer eins im Düsseldorf­er Kasten erklärt.

Mehrere Tage wollten beide Keeper die neue Situation nicht kommentier­en, alles erst einmal sacken lassen. Doch Wolf ist ein viel zu freundlich­er und offener Mensch, um sich auf Dauer in ein Schneckenh­aus zurückzuzi­ehen. „Es ist natürlich so, dass ich das jetzt akzeptiere­n muss“, sagt er. „Ich probiere, positiv zu bleiben, und zum Glück fällt mir das in diesem fantastisc­hen Team nicht schwer.“So gut wie möglich werde er versuchen, sich positiv in die Mannschaft einzubring­en, „denn das wird ganz wichtig sein. Jedem von uns ist klar, dass wir keine leichte Saison vor uns haben“.

Überrascht sei er schon gewesen, als Funkel seine Entscheidu­ng bekanntgab, berichtet der Torhüter. „Schließlic­h hatte Fortuna sich sehr intensiv um mich bemüht, schon sehr früh, bevor mein Vertrag auslief. Deswegen bin ich ja auch geblieben, habe meinen Kontrakt verlängert. Und dann habe ich keine schlechten Leistungen gezeigt und bin mit Fortuna aufgestieg­en.“Dennoch verlor er den Wettstreit mit Rensing, wobei der Trainer auch intern dieselbe Begründung abgegeben habe wie offiziell: „Dazu hat er sich ja klar geäußert.“

Geknickt sei er inzwischen nicht mehr, versichert der gebürtige Münchner. „Aber natürlich hatte ich eine andere Erwartungs­haltung. Ich habe den Anspruch, spielen zu wollen.“Wichtiger sei jetzt aber die Mannschaft, die dringend eine positive Grundstimm­ung brauche. „Und da laufe ich jetzt ganz sicher nicht mit einem langen Gesicht herum, sondern will meinen Teil zum Erfolg beitragen.“Er habe eine gute Vorbereitu­ng hinter sich, in der er gute Spiele gezeigt habe und völlig fit sei, betont Wolf. Auszahlen wird sich das zumindest im DFB-Pokal, denn dort werde er – so etwa in der zweiten Runde beim Viertligis­ten SSV Ulm Ende Oktober – zum Einsatz kommen: „Das wurde bereits so gesagt.“Dann wird sich Raphael Wolf eben wieder anbieten, und bereit sein, wenn er gebraucht wird. Bis dahin will er hart arbeiten und sich mit einem Grundsatz trösten: „So ist einfach das Geschäft.“

„Ich probiere, positiv zu bleiben, das fällt mir in diesem fantastisc­hen Team nicht schwer“

Raphael Wolf

Torwart

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FOTO:JANNING Keeper Raphael Wolf (vorne) hat den Wettstreit mit Michael Rensing um den Platz im Fortuna-Tor vorerst verloren. Ihm bleiben die Pokalspiel­e.

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