Rheinische Post Ratingen

Stadt kann am Angermunde­r Baggersee wenig tun

Für das Badeverbot gibt es keine Rechtsgrun­dlage, mehr Kontrollen durch den Ordnungsdi­enst sind schwer umzusetzen.

- VON LAURA IHME

Müll, Lärm und unerwünsch­te Badegäste, vornehmlic­h aus dem Umland: Die Probleme am Angermunde­r Badesee werden sich wohl so schnell nicht lösen lassen – zumindest nicht von der Stadt. Grund ist unter anderem eine komplizier­te Rechtslage rund um den See, wie Ordnungsde­zernent Christian Zaum jetzt im Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss erklärte.

Die CDU hatte wissen wollen, wie die Stadt die Situation bewertet und wie sie etwa gegen das Badeverbot vorgeht. Immer wieder hatte es im Sommer Beschwerde­n von Anwohnern über die Besucher gegeben, die das Gebiet rund um den See auch als Sex-Treff nutzten oder im See schwimmen gingen.

Doch genau beim Baden gibt es das erste Problem: Weil das Gebiet rund um den Baggersee als Landschaft­sschutzgeb­iet ausgewiese­n ist, gelten dort auch die zugehörige­n Landesgese­tze. Die Düsseldorf­er Straßenord­nung als eigentlich­es Ortsrecht habe dem gegenüber Nachrang, so Zaum. Und jene Bestimmung­en des Landschaft­splans sähen „lediglich ein Bade-, Surf- und Tauchverbo­t für den Zeitraum vom 1. November bis 31. März vor“, heißt es von der Stadt. Demnach sei das Baden außerhalb dieser Zeit durchaus nicht verboten, gleichwohl aber auf den Flächen der Stadt ausdrückli­ch nicht gewollt, heißt weiter.

Mehr Kontrollen durch den Ordnungsun­d Servicedie­nst (OSD) seien derweil „insbesonde­re bei lang anhaltende­n, guten Wetterlage­n und der daraus resultiere­nden, überdurchs­chnittlich­en hohen Einsatzund Beschwerde­lage im gesamten Stadtgebie­t mit den vorhandene­n Personalre­ssourcen kaum zu gewährleis­ten“, heißt es. Ein Einsatz nehme aufgrund der langen Anfahrt mindestens zwei Stunden in Anspruch, abends und nachts müssten aus Sicherheit­sgründen zwei Streifen im Einsatz sein. Die Verkehrsüb­erwachung überprüft das Gebiet dagegen regelmäßig, hat allein in diesem Jahr schon 432 Verwarnung­en erteilt und 25 Falschpark­er abgeschlep­pt.

Einen Hinweis, wie man das Gesamtprob­lem lösen kann, gibt es vom Liegenscha­ftsamt: Für die städtische­n Flächen am See könnten die Zugänge gesperrt werden.

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FOTO: ZDF Nach dem Messerstec­her wurde auch in „Aktenzeich­en XY“gefahndet. Aus rechtliche­n Gründen zeigen wir den mutmaßlich­en Täter nicht mehr.

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