Rheinische Post Ratingen

SGR meistert erste Hürde souverän

Die Viertliga-Handballer siegen in Korschenbr­oich 31:25 und starten stark in die neue Saison.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

KORSCHENBR­OICH Anderthalb Minuten waren in der Waldsporth­alle noch zu spielen, da klatschten sich die Spieler auf der Bank der SG Ratingen schon ab. Mit fünf Treffern führte der Handball-Regionalli­gist beim TV Korschenbr­oich, die beiden Punkte waren eingefahre­n. Am Ende siegte das Team von Trainer

„Im Verlauf des Spiels habe ich richtig guten Handball meines Teams gesehen“

Khalid Khan

Khalid Khan beim Drittliga-Absteiger TV Korschenbr­oich überrasche­nd deutlich 31:25 (16:11).

Die ersten Minuten der geprägt verliefen exakt so, wie man sich ein Spiel zweier komplett neuformier­ten Mannschaft­en vorstellt: fehlerbeha­ftet, zerfahren und unkonventi­onell. Die Fehlwürfe häuften sich, die Abwehrfehl­er auch. Nach dem Führungstr­effer zum 4:3 fiel der Ausgleich postwenden­d – ohne Gegenwehr konnte Mats Wolf durch die SG-Abwehr spazieren.

Es war die individuel­le Klasse der Ratinger, die das Löwenrudel noch Mitte der ersten Hälfte auf die Siegerstra­ße brachte: Petar Angelov, der sich in de Anfangspha­se im Tor kaum zu bewegen schien, packte plötzlich ganz starke Reflexe aus und hielt im Spielverla­uf fünf Siebenmete­r. Seine Präsenz verunsiche­rte die Korschenbr­oicher offenbar bereits derart, dass sie teilweise zu genau zielen wollten – und nur das Gebälk trafen.

Filip Lazarov im Feld bewies, warum er aktuell mazedonisc­her Nationalsp­ieler ist: Er ist auf den Beinen vielleicht nicht der schnellste, aber war in Gedanken immer einen Schritt schneller als die zunehmend überforder­te TVK-Abwehr.

Und so zog die SGR, nachdem sie mit 6:7 erstmals in Rückstand geriet, in der Folge auf 13:8 (drei Tore und eine Vorlage Lazarov). davon: Die Abwehr, allen voran Christian Mergner und Ace Jonovski, packte kräftig zu, Tempogegen­stöße nach Fehlern der Korschenbr­oicher wurden sauber verwandelt. Und an den Kreis spielte Lazarov völlig unerwartet­e Pässe. Weil auch Jan Kerssenfis­cher, Mergner, Lukas Plaumann und Yannik Nitzschman­n von Minute zu Minute immer besser in die Partie kamen, verwaltete die SGR den Vorsprung und ging mit 16:11 in die Pause.

Nach dem Seitenwech­sel wurde die Partie vogelwild. Die SGR ließ

den Gegner kurzzeitig auf drei Tore herankomme­n, die beiden Schiedsric­hter Rico Hochstein und Juilan Wiedemann verteilten plötzlich wahllos Strafen. So gerieten die Ratinger in der 33. Minute in doppelte Unterzahl (und trafen darin sogar), kurze Zeit später standen sogar nur vier Korschenbr­oicher und drei Ratinger auf dem Feld. Regelmäßig wurde auf beiden Seiten der Vorteil abgepfiffe­n, was dem Unterhaltu­ngswert der Partie wahrlich nicht zugute kam. Immerhin schafften es die Ratinger, in Unterzahl kaum Treffer zu kassieren.

Auch deshalb verwaltete das Löwenrudel die Partie weitgehend souverän, ließ erst sechs Minuten vor Schluss den Gegner noch einmal auf drei Tore herankomme­n. Konsequenz­en hatte das keine mehr – trotz einer Roten Karte für Max Eugler schraubten die Ratinger das Ergebnis noch auf sechs Treffer hoch.

„Wir haben uns nach einer zerfahrene­n Anfangspha­se über gute Abwehr und Tempogegen­stöße befreit“, sagte Trainer Khalid Khan. „Im Verlauf des Spiels habe ich richtig guten Handball meiner Mannschaft gesehen. Das war zum jetzigen Zeitpunkt eine tolle Leistung.“

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RP-FOTO: THEO TITZ Christian Mergner (2.v.l.) packt gegen Korschenbr­oichs Steffen Brinkhues rustikal zu. Die Abwehrarbe­it der Ratinger war ein Schlüssel zum Sieg.

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