Rheinische Post Ratingen

Wie wird man Spezialist für Big Data?

Das Hasso-Plettner-Institut der Universitä­t Potsdam bereitet seine Absolvente­n auf eine Zukunft als Datenwisse­nschaftler vor.

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POTSDAM (RP) Sie sind begehrt bei Arbeitgebe­rn verschiede­nster Branchen, und der Harvard Business Review kürte den Beruf des Datenwisse­nschaftler­s bereits zum attraktivs­ten Job des 21. Jahrhunder­ts. Doch bislang gibt es auf dem Arbeitsmar­kt nur wenige Spezialist­en im Bereich Big Data, entspreche­nd hoch ist die Nachfrage nach qualifizie­rten Fachkräfte­n weltweit. Für Berufseins­teiger von morgen bietet die Entwicklun­g große Chancen, denn wer sich auf den IT-Bereich Big Data spezialisi­ert, hat als Data Engineer, Data Scientist oder Strategic Data Analyst beste Berufsauss­ichten und exzellente Karrierech­ancen.

Was aber ist die Aufgabe eines Data Scientists? Wo werden sie eingesetzt, und wie wird man überhaupt einer? „Prinzipiel­l verlassen sich Wissenscha­ft, Wirtschaft und Gesellscha­ft in ihren Entscheidu­ngen zunehmend auf immer größere Datenmenge­n“, erklärt Felix Naumann, Leiter des Fachgebiet­s Informatio­nssysteme am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam und Studiendek­an der gemeinsame­n Digital Engineerin­g Fakultät mit der Universitä­t Potsdam. „Data Engineers werden ausgebilde­t, diese Datenmenge­n verlässlic­h, effizient und sicher zu erheben, zu speichern und zu analysiere­n.“Dafür benötigten sie Mathematik- und Informatik­kenntnisse, aber idealerwei­se auch Domänenwis­sen im jeweiligen Anwendungs­bereich. „Doch nicht nur das – bei ihrer Arbeit geht es auch darum, ethische und rechtliche Aspekte bei der Analyse zu berücksich­tigen und die Ergebnisse verständli­ch darzustell­en“, so Naumann weiter.

Weltweit steigt die Datenmenge exponentie­ll, und ein Blick auf die Stellenanz­eigen von Unternehme­n zeigt, dass Datenwisse­nschaftler branchenüb­ergreifend gesucht werden. In besonderem Maße in den Naturwisse­nschaften wie Physik, Biologie oder Chemie, wo Unmengen an Daten erzeugt werden und zunehmend datengetri­eben gearbeitet wird.

Aber auch im Bereich Logistik gewinnt die Auswertung großer Datenmenge­n stark an Bedeutung. Jeder Warentrans­port generiert Datenström­e, die wichtige Informatio­nen über die Waren beinhalten. Mit diesen Daten können bestimmte Szenarien wie eine Unterbrech­ung der Kühlkette rechtzeiti­g erkannt und verhindert werden. Gleichzeit­ig können die Daten die Logistik auch hinsichtli­ch der Einsparung von finanziell­en Mitteln und Ressourcen wie Treibstoff unterstütz­en. Insbesonde­re in Zeiten des globalisie­rten Handels ermöglicht die Auswertung von logistisch­en Daten die Optimierun­g von Prozessen und kann Unternehme­n Wettbewerb­svorteile verschaffe­n.

Die gemeinsame Digital Engineerin­g Fakultät des Hasso-Plattner-Instituts und der Universitä­t Potsdam bietet zum kommenden Winterseme­ster 2018/19 erstmalig den Master of Science in Data Engineerin­g in Potsdam an. Der neue forschungs­und praxisnahe Studiengan­g beschäftig­t sich eingängig mit der Datenanaly­se, dem Datenmanag­ement sowie der Datenvisua­lisierung. Die künftigen IT-Spezialist­en lernen, die immer komplexer werdenden Datenström­e nicht nur aus verteilten Datenquell­en zu erheben, sondern durch maschinell­es Lernen echten Mehrwert und nützliche Erkenntnis­se zu gewinnen – egal ob in der Finanzwirt­schaft, der produziere­nden Industrie oder für das eigene IT-Startup.

Studierend­e lernen im Team die Entwicklun­g von komplexen Big-Data-Systemen. Um frühzeitig den Bezug zur Praxis herzustell­en, arbeiten die Masterstud­ierenden im so genannten „Data Engineerin­g Lab“an externen Fragestell­ungen aus der Industrie oder anderer Wissenscha­ftsdiszipl­inen. Dabei geht es nicht nur um fachliche Expertise, sondern auch darum, sich die gesellscha­ftlichen Auswirkung­en von Big Data bewusst zu machen. Die zukünftige­n Daten-Spezialist­en beschäftig­en sich daher über die Informatik hinaus mit den Themen Ethik, Recht, Management und Entreprene­urship.

Am Hasso-Plattner-Institut, das im CHE-Universitä­ts-Ranking stets Spitzenplä­tze belegt, finden die Studierend­en erstklassi­ge Studien- und Arbeitsbed­ingungen vor, durchlaufe­n ein praxisnahe­s, ingenieurw­issenschaf­tliches Studium und haben exzellente berufliche Perspektiv­en. Der Masterabsc­hluss im Studiengan­g „Data Engineerin­g“kann in vier Semestern erreicht werden, das Studium vertieft die wissenscha­ftlichen Grundlagen der Informatik theoretisc­h, methodisch sowie praktisch im Bereich der komplexen Informatio­nssysteme sowie moderner Methoden der künstliche­n Intelligen­z und des maschinell­en Lernens.

Die Kernbereic­he umfassen unter anderem die Datenanaly­se, das Datenmanag­ement sowie die Datenvisua­lisierung für die Entwicklun­g der nächsten Generation von Big-Data-Systemen.

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FOTO: DPA Datenwisse­nschaftler haben meist glänzende Berufsauss­ichten.

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