Rheinische Post Ratingen

In Münster stinkt’s zum Himmel

Wilsberg ermittelt nach einem Leichenfun­d im Müll. Ist es die Mafia, oder geht es um dreckige Entsorgung­sdeals?

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MÜNSTER (dpa) Ausgerechn­et Saubermann Thomas Warnetzki wird Opfer eines schmutzige­n Verbrechen­s: Seine Kollegen finden den Müllmann aus Münster tot in einem Müllcontai­ner. Und ausgerechn­et der brummig-sympathisc­he Privatdete­ktiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink) soll im Auftrag seiner ExFrau mit seiner Schnüffler­nase herausfind­en, was hier zum Himmel stinkt. Denn der Polizei traut die alternativ lebende Aussteiger­in schon lange nicht mehr.

Die 60. Folge der quotenstar­ken Wilsberg-Reihe im ZDF hat den Titel „Die Nadel im Müllhaufen“. Regie führt Martin Enlen, das Drehbuch ist von Natalia Geb und Sonke Lars Neuwöhner. Wilsberg und sein treuer Gefährte Ekki (Oliver Korritke) müssen tief im Dreck wühlen.

Warnetzkis Ex-Frau Elena (Anne Kanis) hatte gleich so ein seltsames Gefühl. Sein letztes Lebenszeic­hen war eine kleine Notiz, dass er ihr etwas erzählen müsse, dass da etwas Schmutzige­s im Gange sei. Elenas Verdacht fällt sofort auf seinen Kollegenkr­eis beim privaten Müll-Entsorger „Mynstermyl­l“. Der dort als pedantisch­er Weltverbes­serer eher unbeliebte Warnetzki hatte immer schnell Alarm geschlagen, wenn er krumme Geschäfte witterte.

Elena beauftragt Wilsberg mit den Ermittlung­en, der zuerst zögert. Denn Elena wird ihn nicht mit Geld bezahlen können. Sie hat dem Konsum schon vor Jahren den Rücken gekehrt. Die junge Frau lebt ohne Geld und mit viel Idealismus in einer Bauwagenko­lonie und fischt Brauch- und Essbares aus dem Müll. Doch der Privatermi­ttler kann nicht widerstehe­n: Er will herausfind­en, was Warnetzki den Tod brachte – und ob die Müllentsor­ger nicht doch Dreck am Stecken haben.

Wilsberg schleust kurzerhand seinen besten Freund Ekki Talkötter als Undercover-Müllmann in das Unternehme­n ein. Der ist zwar nicht begeistert, als er sich in orangener Warnweste am Müllauto hängend wiederfind­et, erfährt aber schnell höchst Verdächtig­es: Der rabiat auftretend­e Chef der Müllbrigad­e Klaschka (Timo Jacobs) ist in dreckige Entsorgung­sdeals verwickelt. War Warnetzki ihm auf die Schliche gekommen?

Oder steckt hinter dem Mord am Müllmann gar die italienisc­he Mafia, wie der etwas übereifrig­e, aber leicht beschränkt­e Polizist Overbeck (Roland Jankowsky) vermutet? Wisse

ja schließlic­h jeder, dass die Camorra das Müllgeschä­ft unter sich aufgeteilt habe. Und überhaupt: Die schöne Chefin der Entsorgung­sfirma (Genija Rykova) ist immerhin Halb-Italieneri­n.

Während Overbecks Mafia-Theorien bei Kommissari­n Springer (Rita Russek) nur Kopfschütt­eln hervorrufe­n, sucht Wilsberg weiter die „Nadel im Müllhaufen“. Der Krimi mit hohem Unterhaltu­ngswert und sympathisc­hen Darsteller­n funktionie­rt nach dem bewährten Prinzip: Wilsberg und seine Freunde sind alle irgendwie mit von der Partie, um den Verbrecher­n auf die Schliche zu kommen. Dummerweis­e übersehen sie dieses Mal etwas Wesentlich­es.

„Wilsberg: Die Nadel im Müllhaufen“, ZDF, Sa., 20.15 Uhr

 ?? FOTO: THOMAS KOST/ZDF/DPA ?? Ekki (Oliver Korittke, 2.v.l.) ermittelt unter Beobachtun­g von Privatdete­ktiv Wilsberg (Leonard Lansink, r.) undercover im privaten Entsorgung­sunternehm­en „Mynstermyl­l“.
FOTO: THOMAS KOST/ZDF/DPA Ekki (Oliver Korittke, 2.v.l.) ermittelt unter Beobachtun­g von Privatdete­ktiv Wilsberg (Leonard Lansink, r.) undercover im privaten Entsorgung­sunternehm­en „Mynstermyl­l“.

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