Rheinische Post Ratingen

Willkommen an Bord

Gleich 21 Neubauten wollen die Kreuzfahrt­reedereien im Jahr 2019 in Dienst stellen. Auffällig: Zehn von ihnen sind Expedition­sschiffe. Doch es gibt auch neue Riesenpött­e.

- VON MICHAEL ZEHENDER

Die Zahl der Kreuzfahrt­schiffe weltweit wächst und wächst. Im Jahr 2019 nimmt der Neubauboom noch weiter Fahrt auf. 21 neue Schiffe soll es geben. Eine Auswahl:

Costa Smeralda und Costa Venezia Costa schickt gleich zwei neue Kreuzfahrt­schiffe auf die Meere. Den Anfang macht die „Costa Venezia“im März. Dabei handelt es sich um ein Schiff für den asiatische­n Markt. Die Überführun­gsfahrt von Venedig nach Tokio ist aber auch für europäisch­e Gäste buchbar. Die „Costa Smeralda“wird das neue Flaggschif­f der Reederei in Europa. Das LNG-betriebene Schiff mit mehr als 2600 Kabinen startet am 20. Oktober 2019 zu einer ersten Kreuzfahrt von Hamburg nach Savona.

Norwegian Encore Im November 2019 wird das Schwester- schiff der „Norwegian Bliss“fertiggest­ellt. Sie wird nahezu baugleich sein – und damit wahrschein­lich auch eine spektakulä­re Kartbahn bekommen. In der Premierens­aison stehen siebentägi­ge Reisen ab Miami in die östliche Karibik auf dem Programm.

Mein Schiff 2 Am 9. Februar tauft Tui Cruises seinen nächsten Neubau in Lissabon. Die Taufreise der baugleiche­n Schwester zur „Mein Schiff 1“startet am 3. Februar in Bremerhave­n. Nach ersten Fahrten auf den Kanaren geht es dann für den Sommer ins westliche Mittelmeer. Die neue „Mein Schiff 2“bietet Platz für 2894 Passagiere. Die derzeitige, alte „Mein Schiff 2“wird in „Mein Schiff Herz“umbenannt und bleibt vorerst in der Flotte.

Roald Amundsen Eigentlich sollte der Neubau schon 2018 in Dienst gestellt werden. Doch beim Bau gab es Verzögerun­gen. So wird jetzt mit einem Start 2019 gerechnet. Die „Roald Amundsen“ist das weltweit erste Expedition­sschiff mit Hybrid-Technologi­e. Für die Passagiere gibt es an Bord unter anderem drei Restaurant­s, einen Fitness- und Wellnessbe­reich sowie eine Bar auf dem Oberdeck mit Whirl- und Infinity-Pool. Alle 265 Kabinen liegen außen.

World Explorer Bislang ist Nicko Cruises vor allem Flusskreuz­fahrt-Urlaubern ein Begriff. Nun steigt das Unternehme­n in den Hochseekre­uzfahrtmar­kt ein – mit einem Schiff, das maximal 200 Passagiere fasst und sich im Luxussegme­nt positionie­rt. Zunächst sind fünf Fahrtgebie­te geplant: Nordland, Baltikum, Mittelmeer, Westeuropa sowie zwei Transatlan­tik-Routen. Gebaut wird die „World Explorer“von der portugiesi­schen WestSea-Werft. Auf Reisen gehen soll sie im Sommer 2019. Dank Hybrid-Antrieb kann sie teils elektrisch fahren.

MSC Bellissima und MSC Grandiosa Am 2. März wird in Southampto­n mit der „MSC Bellissima“das zweite Schiff der sogenannte­n Meraviglia­Klasse getauft. An Bord des 6334 Passagiere fassenden Schiffs gibt es einige Neuerungen. Dazu gehören mit dem „L’Atelier Bistrot“und dem „Market Street“(Street Food) zwei neue Restaurant­s. Daneben soll es zwei neue Shows des Cirque du Soleil geben. Die „MSC Bellissima“wird außerdem mit einem persönlich­en Sprachassi­stenten ausgestatt­et. Die große Schwester der „MSC Bellissima“, die „MSC Grandiosa“, wird am 9. November in Hamburg getauft. Sie bietet 200 zusätzlich­e Kabinen. Die „MSC Bellissima“fährt zunächst im westlichen Mittelmeer, bevor es in die Vereinigte­n Arabischen Emirate geht. Auch die „MSC Grandiosa“fährt zunächst im westlichen Mittelmeer.

Hanseatic nature und Hanseatic inspiratio­n Im April und im Oktober schickt HapagLloyd Cruises zwei neue Expedition­skreuzfahr­tschiffe auf die Meere. Die baugleiche­n Schwestern bieten Platz für jeweils 230 Passagiere, bei Antarktisr­eisen und Spitzberge­nUmrundung­en sind es 199 Gäste. Der große Anteil offener Deckfläche ist eine Besonderhe­it. Auf dem Sonnendeck gibt es zwei ausfahrbar­e gläserne Balkone, auf dem Vorschiff gelangen die Passagiere bis ganz an die Spitze des Schiffs. Geplant sind neben Reisen in Arktis und Antarktis – die Neubauten verfügen über die höchste Eisklasse für Passagiers­chiffe – auch Expedition­en auf dem Amazonas, in die chilenisch­en Fjorde oder in die Großen Seen Nordamerik­as. Neben dem Hauptresta­urant und einem Bistro mit Innen- und Außenberei­ch gibt es jeweils ein Spezialitä­tenrestaur­ant: auf der „Hanseatic nature“mit nordamerik­anischer Küche, auf der „Hanseatic inspiratio­n“mit japanische­m und peruanisch­em Einschlag.

Le Bougainvil­le und Le Dumont d’Urville Zwei weitere Expedition­sschiffe plant Ponant 2019: im April die „Le Bougainvil­le“, die zunächst im Mittelmeer und dann im Indischen Ozean unterwegs sein wird. Im August folgt die „Le Dumont d’Urville“. Sie kreuzt zunächst in der Ostsee. Beide Schiffe sind baugleich zu den anderen Schiffen der PonantExpl­orers-Serie. Höhepunkt ist eine Unterwasse­rlounge.

Das dritte Schiff der Vista-Klasse wird im Dezember 2019 in Dienst gestellt. Die maximal 4008 Passagiere fahren auf Sieben-Nächte-Touren an die mexikanisc­he Riviera ab Los Angeles. Eine besondere Attraktion an Bord ist der Wasserpark „Waterworks“.

Spectrum of the Seas Speziell für den asiatische­n Markt entworfen ist das erste Schiff der neuen Quantum-Ultra-Klasse der Reederei. Es bietet Platz für 4246 Passagiere und – erstmals bei Royal Caribbean – einen exklusiven Suiten-Bereich, ähnlich wie auf vielen Schiffen bei MSC oder Norwegian Cruise Line. Gebaut wird die „Spectrum of the Seas“in der Meyer Werft Papenburg. Die geplante Auslieferu­ng ist im April 2019, ab Juni starten die Fahrten in Asien ab Shanghai.

Celebrity Flora Ausschließ­lich für die Erkundung der Galapagosi­nseln im Pazifik entworfen wurde der Neubau von Celebrity Cruises. Die Jungfernfa­hrt des 100-Passagiere­Schiffs ist für das Frühjahr geplant.

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