Regulierung statt Populismus
Auf dem Wohnungsmarkt stapeln sich die Probleme. In den Ballungszentren fehlt es an bezahlbarem Wohnraum, die Nebenkosten für den Erwerb von Eigentum sind in NRW mit bis zu zwölf Prozent des Kaufpreises immens hoch. Anzeichen für eine Besserung nicht in Sicht. Warum wird die Grunderwerbsteuer in Nordrhein-Westfalen nicht endlich gesenkt? Warum gibt es keinen qualifizierten Mietspiegel für die Landeshauptstadt? Warum dauern die Genehmigungsverfahren nach wie vor, vor allem in Düsseldorf, so lange? Warum werden nicht mehr Grundstücke zur Bebauung freigegeben? Fragen über Fragen, auf die unsere Politiker in der Regel keine Antwort haben. Statt intelligenter Lösungen präsentiert uns Berlin „neue Ideen“, wie man den Markt noch weiter regulieren kann. Das Bestellerprinzip könnte zukünftig auch für den Verkauf von Immobilien gelten, so diskutieren derzeit SPD und Grüne. Will heißen, der Verkäufer, der eine Immobilie verkauft und dafür einen Makler beauftragt, zahlt die Musik in der Regel alleine. Glaubt man in Berlin allen Ernstes, mit solchen populistischen Maßnahmen den Wohnungsmarkt retten zu können? Das klingt eher nach Ablenkung von eigenen Unzulänglichkeiten. Der Verkäufer wird die Provision zuvor auf den Verkaufspreis aufschlagen. Ein schlechter Deal für den Käufer, der dann eine erhöhte Grunderwerbsteuer, höhere Notarkosten und höhere Kosten für die Umschreibung im Grundbuch zahlen darf.
Thomas Schüttken Der Autor ist Geschäftsführer von Böcker Wohnimmobilien.