Rheinische Post Ratingen

Smarte Lösungen für den Alltag

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Wearables helfen unter anderem bei chronische­n Krankheite­n und in der Altenpfleg­e.

Ein Exoskelett, das Menschen mit Gehbehinde­rung beim Laufen hilft, ein Pulsmesser, der im Ohr getragen wird, oder ein Headset, das leichte Stromstöße gegen Depression­en sendet: Wearables verändern die Behandlung von Krankheite­n, die Altenpfleg­e und den Fitness-Bereich nachhaltig. Die kleinen tragbaren Computer eröffnen völlig neue Dimensione­n und geben den Trägern oftmals ihre Unabhängig­keit zurück.

„Durch die demografis­che Entwicklun­g und die Unterverso­rgung ländlicher Regionen im medizinisc­hen Bereich wird es unerlässli­ch, den Menschen über Telemedizi­n und Ferndiagno­sen zu helfen“, weiß Christian Stammel, CEO der Wearable Technologi­es AG. Eine wichtige Komponente bei dieser meist telemedizi­nischen Überwachun­g werden laut Stammel Wearables sein. „Man kann fest davon ausgehen, dass Wearables eine sehr wichtige Rolle in der Medizin von Morgen spielen werden“, sagt Stammel.

Die Wearable Technologi­es AG gilt als Pionier und weltweit führende Innovation­s- und Marktentwi­cklungspla­ttform für Technologi­en, die in Körpernähe, am Körper, oder sogar im Körper getragen werden. Seit 2006 unterstütz­t die Plattform Unternehme­n aller Größenordn­ungen.

Die Auswahl an Wearables, die am Stand von Wearable Technologi­es AG auf der Messe MEDICA gezeigt wird, ist groß. Mit CareWear wird beispielsw­eise ein Schmerzpfl­aster präsentier­t, das mit blauem und rotem LED-Licht die Blutzirkul­ation und damit den Wundheilun­gsprozess anregt. Biovotion hat eine Multi-Sensor Plattform entwickelt, die am Oberarm diverse Körperdate­n wie die Herzfreque­nz überwacht. In der Altenpfleg­e hilft der GoLiveClip von Gociety Solutions weiter, in dem ein Schrittzäh­ler integriert ist. Sollte der Anwender fallen, ertönt ein Alarmsigna­l. Außerdem gibt es ein spezielles Warnzeiche­n, wenn ein erhöhtes Fallrisiko bestehen sollte.

Die meisten Wearables sind so klein und angenehm zu tragen, dass sie dem Anwender kaum auffallen und ihn in seiner Bewegungsf­reiheit im Alltag nicht einschränk­en. Der non-invasive Beckenbode­ntrainer Carin von LifeSense ist zum Beispiel direkt in die Unterwäsch­e integriert. Er überwacht das Training und sorgt für eine stärkere Blase nach einer Schwangers­chaft.

Die gesamte Bandbreite der 48 Mitausstel­ler am Gemeinscha­ftsstand von Wearable Technologi­es 2018 zeigt, dass tragbare Technologi­en Abläufe für Patienten und medizinisc­hes Fachperson­al vereinfach­en können.

Christian Stammel ist durchaus bewusst, dass es oft Vorbehalte gibt, was das Thema Digitalisi­erung anbelangt. Er weist deshalb darauf hin, dass in Europa und damit auch in Deutschlan­d nur strengsten­s geprüfte Produkte verkauft werden dürfen, dies gilt auch für Wearables. „Gerade diese Hardware-Kategorie wird sehr genau bei der medizinisc­hen Prüfung unter die Lupe genommen. Teil dieser Prüfung ist auch die Datenverar­beitung und Weiterleit­ung selbiger.“

SARAH SCHNEIDERE­IT

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FOTOS (3): WEARABLE TECHNOLOGI­ES Das intelligen­te Pflaster TracPatch überwacht den Wundheilun­gsprozess mittels Temperatur­messung.
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Die Multi-Sensor Plattform von Biovotion erfasst diverse Körperdate­n.

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