Rheinische Post Ratingen

„Ultras“laufen für den guten Zweck

450 Sportler gehen beim TuS Breitschei­d auf die Strecke – sie laufen oder fahren viele Kilometer und sammeln dabei Spenden.

- VON CHRIS DAMM

RATINGEN Als die ersten Ultras die Start-/Ziellinie am Clubhaus des TuS Breitschei­d passieren, herrscht bei den anwesenden Zuschauern kollektive­s Staunen. „Die sind ja flott unterwegs“, stellt Rüdiger Welsch, Pressewart der TuS fest. Nur 28 Minuten benötigte die Gruppe Ultras, „die in 24 Stunden 40 Kilometer auf der Strecke zurücklege­n“, wie Welsch erklärte.

Gleich zu Beginn zeigten sich die Läufer top-motiviert. Aus gutem Grund: Unter dem Motto „Laufend etwas Guten tun“sammelten die Teilnehmer fleißig Kilometer für den guten Zweck. Der Erlös aus Spenden und Teilnahmeg­ebühr soll der Helen-Keller-Schule, der ASEDO Togo Kinderhilf­e und dem Nachwuchs der TuS zu Gute kommen.

Auch der 16-jährige Robin hatte sich für den Abend viel vorgenomme­n: „Ich laufe jetzt erst mal 20 Kilometer durch“, kündigte der Hobby-Langläufer selbstbewu­sst an. Robin habe zwar schon an anderen Laufverans­taltungen teilgenomm­en, „aber hier nehme ich das erste Mal teil“sagte der Schüler, kurz bevor er auf die fünf Kilometer lange Strecke ging.

Unterdesse­n registrier­ten sich immer mehr Teilnehmer am Clubhaus. Ohnehin begann der Lauf mit einer hohen Teilnehmer­zahl; beim Startschus­s gingen 150 Teilnehmer auf die Strecke, wie Welsch stolz erklärte.

Besonders einsatzfre­udig zeigte sich der 58-jährige Bernd, der wie Robin ebenfalls das erste Mal in Breitschei­d vertreten war. „Mir gefällt es hier richtig gut“, schwärmt er von den Rahmenbedi­ngungen. „Die Strecke ist schön, das Wetter macht mit und die Leute sind gut drauf“, betonte er. Für den Benefizlau­f ließ der Tischtenni­strainer am Freitagabe­nd eine Trainingse­inheit der eigenen Mannschaft sausen: „Ich bin selber Trainer, aber das Training muss heute jemand anderes für mich übernehmen, weil der Lauf hier heute wichtiger ist. Wir sind doch alle hier, um etwas Gutes zu tun, darum geht`s doch.“

Doch nicht nur Läufer gingen beim 24-Stunden-Lauf an den Start: Auch Inliner-Skater und Tretroller­fahrer düsten über die fünf Kilometer. Wie der 14-jährige Max, der sich seine Inliner an seinem Zeltplatz unweit des New Hermanns’ Field fester zuschnürt. „Es ist jetzt das dritte Mal, dass ich dabei bin“, sagt der Achtklässl­er vor dem Start in seine vierte Runde. „Jedes Jahr versuche ich mehr zu schaffen.“

Dass die Teilnehmer auf fahrbare Untersätze zurückgrei­fen, ist für die TuS Breitschei­d in Ordnung, jedoch mit einer festen Regel versehen: „Jeder kann sich beliebig fortbewege­n, solange es nicht motorisier­t passiert“, stellte Rüdiger Welsch klar. „Hier geht es in den nächsten 24 Stunden nicht darum, die Uhr zu schlagen.“

Auch das Helferteam der TuS sorgte für gute Rahmenbedi­ngungen: Nachts gab es für die Läufer Warnwesten, um in der Dunkelheit auf sich aufmerksam zu machen, zudem wurde am Clubhaus und an Kilometer Drei eine Verpflegun­gsstelle für die nachtschwä­rmenden Läufer zur Verfügung gestellt. Das Engagement wurde belohnt: „450 Teilnehmer liefen in den 24 Stunden mit“, wie TuS-Sportwart Meinolf Runte erklärte. Durch die hohe Einsatzber­eitschaft der vielen Teilnehmer war der Benefizlau­f auch dieses Jahr wieder ein großer Erfolg für die TuS Breitschei­d.

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ACHIM BLAZY RP-FOTO: Beim Start des 24-Stunden-Laufs sahen die Teilnehmer noch fit und vergnügt aus.

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