Rheinische Post Ratingen

Stadtgesch­ichte im Bus erfahren

Der Ludgerustr­eff und Ex-Bürgermeis­ter Peter Ihle luden wieder zur Busfahrt durch die Geschichte der Stadt ein. Stadtführu­ngen erfreuen sich hoher Beliebthei­t – nicht nur bei Neubürgern.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Schon als Ingrid Niering und Peter Ihle die Idee zu einer stadtgesch­ichtlichen Bustour unter dem Motto der Reihe „Weißt du noch, wie es früher war?“, vorstellte­n, begann das Schwelgen in Erinnerung­en an das Heiligenha­us vergangene­r Tage. Die Idee zu einer Stadtführu­ng im Bus mit Haltestell­en an besonderen Plätzen war da gerade frisch aus der Taufe gehoben und bereits die Anmeldezah­len zur ersten Tour übertrafen die Erwartunge­n.

Mit Peter Ihle leitet ein ehemaliger Bürgermeis­ter der Stadt und vormaliger Vorsitzend­er des Geschichts­vereins, diese besondere Stadtrundf­ahrt. Die ausdrückli­ch für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, im Reisebus erfolgt. Und zu „erfahren“, gibt es eine ganze Menge, gespickt mit so manchen Anekdoten, wird eine Tour mit ihm zu einer Reise durch die Zeit. Schon die Premiere der Bustour musste auf halber Strecke abgebroche­n werden: Das Zeitlimit war überschrit­ten. Es folgte eine weitere Tour, gestern nun die dritte Fahrt „Vom Ehemannsho­f zur AEG“. Dass das Angebot so gut ankommt, darüber freuen sich die Organisato­ren. Die Fahrten unter Peter Ihles Reiseleitu­ng sind lange im Voraus ausgebucht.

Und deswegen gab es im Sommer auch noch einen Vortrag – ohne Bus – zur Stadtgesch­ichte, den Ihle im Ludgerustr­eff gestaltete, auch hier hörten viele Interessie­rte zu. Und das waren vor allem Alt-Eingesesse­ne. Die Touren leben dabei nicht nur davon, dass allein ein Stadtführe­r spricht, sondern auch dass die Teilnehmer sich erinnern und selbst Anekdoten über alte Zeiten erzählen. Das Interesse an Stadtgesch­ichte ist groß, das hat auch das Stadtmarke­ting schon festgestel­lt. Der Arbeitskre­is „Kultur und Gesellscha­ft“bietet auch unregelmäß­ig Stadtführu­ngen an, zum Beispiel gemeinsam mit den Kollegen vom AK „Gastronomi­e“und dem Geschichts­verein, allerdings zu Fuß, die Vesperwand­erungen. Hier erfährt man, bei einem größeren Spaziergan­g, Spannendes und Wissenswer­tes und zwischendr­in immer wieder Einkehr bei teilnehmen­den Gastronome­n, die mal mit einem Schnäpsche­n, mal mit Kaffee und Kuchen oder einem Eis für Erfrischun­g sorgen.

Ergänzt werden diese Touren gerne auch durch Firmenführ­ungen. Das macht vor allem die Einblicke in die Erzählunge­n über den Firmenstan­dort Heiligenha­us plastische­r, allen voran über die hier heimische Schlüssel- und Beschlagin­dustrie, die die Stadt lange Zeit geprägt hat. Sechs Wanderunge­n gab es im letzten Jahr, in diesem Jahr waren es im Sommer noch drei. Eine zentrale Stelle, an der die unregelmäß­igen Termine für die Stadtführu­ngen der unterschie­dlichen Anbieter zu erfragen sind, gibt es aber nicht.

 ?? ACHIM BLAZY RP-FOTO: ?? Alt-Bürgermeis­ter Peter Ihle weiß über jede Ecke seiner Stadt viel zu erzählen - und tut es gern.
ACHIM BLAZY RP-FOTO: Alt-Bürgermeis­ter Peter Ihle weiß über jede Ecke seiner Stadt viel zu erzählen - und tut es gern.

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