Stadtgeschichte im Bus erfahren
Der Ludgerustreff und Ex-Bürgermeister Peter Ihle luden wieder zur Busfahrt durch die Geschichte der Stadt ein. Stadtführungen erfreuen sich hoher Beliebtheit – nicht nur bei Neubürgern.
HEILIGENHAUS Schon als Ingrid Niering und Peter Ihle die Idee zu einer stadtgeschichtlichen Bustour unter dem Motto der Reihe „Weißt du noch, wie es früher war?“, vorstellten, begann das Schwelgen in Erinnerungen an das Heiligenhaus vergangener Tage. Die Idee zu einer Stadtführung im Bus mit Haltestellen an besonderen Plätzen war da gerade frisch aus der Taufe gehoben und bereits die Anmeldezahlen zur ersten Tour übertrafen die Erwartungen.
Mit Peter Ihle leitet ein ehemaliger Bürgermeister der Stadt und vormaliger Vorsitzender des Geschichtsvereins, diese besondere Stadtrundfahrt. Die ausdrücklich für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, im Reisebus erfolgt. Und zu „erfahren“, gibt es eine ganze Menge, gespickt mit so manchen Anekdoten, wird eine Tour mit ihm zu einer Reise durch die Zeit. Schon die Premiere der Bustour musste auf halber Strecke abgebrochen werden: Das Zeitlimit war überschritten. Es folgte eine weitere Tour, gestern nun die dritte Fahrt „Vom Ehemannshof zur AEG“. Dass das Angebot so gut ankommt, darüber freuen sich die Organisatoren. Die Fahrten unter Peter Ihles Reiseleitung sind lange im Voraus ausgebucht.
Und deswegen gab es im Sommer auch noch einen Vortrag – ohne Bus – zur Stadtgeschichte, den Ihle im Ludgerustreff gestaltete, auch hier hörten viele Interessierte zu. Und das waren vor allem Alt-Eingesessene. Die Touren leben dabei nicht nur davon, dass allein ein Stadtführer spricht, sondern auch dass die Teilnehmer sich erinnern und selbst Anekdoten über alte Zeiten erzählen. Das Interesse an Stadtgeschichte ist groß, das hat auch das Stadtmarketing schon festgestellt. Der Arbeitskreis „Kultur und Gesellschaft“bietet auch unregelmäßig Stadtführungen an, zum Beispiel gemeinsam mit den Kollegen vom AK „Gastronomie“und dem Geschichtsverein, allerdings zu Fuß, die Vesperwanderungen. Hier erfährt man, bei einem größeren Spaziergang, Spannendes und Wissenswertes und zwischendrin immer wieder Einkehr bei teilnehmenden Gastronomen, die mal mit einem Schnäpschen, mal mit Kaffee und Kuchen oder einem Eis für Erfrischung sorgen.
Ergänzt werden diese Touren gerne auch durch Firmenführungen. Das macht vor allem die Einblicke in die Erzählungen über den Firmenstandort Heiligenhaus plastischer, allen voran über die hier heimische Schlüssel- und Beschlagindustrie, die die Stadt lange Zeit geprägt hat. Sechs Wanderungen gab es im letzten Jahr, in diesem Jahr waren es im Sommer noch drei. Eine zentrale Stelle, an der die unregelmäßigen Termine für die Stadtführungen der unterschiedlichen Anbieter zu erfragen sind, gibt es aber nicht.