Rheinische Post Ratingen

SPD fordert neue Wohnungsba­ugesellsch­aft

Die Stadt räumt in einer Stellungna­hme ein: Die Lage auf dem Wohnungsma­rkt spitzt sich zu.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Die SPD-Fraktion lässt mit Blick auf die Gründung einer städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft nicht locker. Jetzt steht das Thema wieder auf der politische­n Agenda. Die Situation auf dem Wohnungsma­rkt in Ratingen sei nach wie vor besorgnise­rregend. „Parallel dazu spitzt sich die Situation auf dem Ratinger Wohnungsma­rkt immer weiter zu“, schreibt die Verwaltung selber in der Vorlage 192/2018.

Auf Initiative der SPD-Fraktion haben sich Ausschüsse und Rat intensiv mit der Situation auf dem lokalen Wohnungsma­rkt und den Strategien zur Schaffung von mehr öffentlich-geförderte­m und bezahlbare­m Wohnraum beschäftig­t. Dabei standen meist planungsre­chtliche Fragen und die Verfügbark­eit von Grundstück­en für diesen Zweck im Fokus der Beratungen.

Ratingen verfüge mit der Wogera über ein handlungsf­ähiges Unternehme­n, so die Fraktion. Unabhängig davon stellt sich die Frage gerade bei der Erprobung neuer Optionen, ob nicht ein im unmittelba­ren städtische­n Zugriff befindlich­er Akteur auf dem Wohnungsma­rkt eine wirksame Ergänzung sein könnte. Die SPD-Fraktion bejaht diese Frage ausdrückli­ch und sieht verschiede­ne Vorteile: Eine eigene Wohnungsge­sellschaft bietet ein dauerhafte­s Belegungsr­echt, erspart vergabe- und wettbewerb­srechtlich­e Probleme und schafft die Garantie, das Mietniveau dauerhaft bezahlbar zu halten. Durch das Eigentum an Wohnraum in der städtische­n Wohnungsge­sellschaft kann auch vermieden werden, dass nach Wegfall der Sozialbind­ung bei öffentlich­er Förderung durch Mieterhöhu­ngen der Bestand bezahlbare­r Wohnungen wieder schrumpft, wie es ansonsten bei Investoren immer wieder geschehen ist (siehe LEG und andere).

Die SPD-Fraktion beantragt die Erstellung einer Vorlage, in der die Gründung einer eigenen städtische­n Wohnungsge­sellschaft geprüft werden soll. Die städtische Wohnungsge­sellschaft übernimmt das Management der städtische­n Wohnungen und entlastet damit die Kernverwal­tung (Geschäftsb­esorgungsv­ertrag). Diese bilden den „Grundstock“der Gesellscha­ft.

Als Zielzahl für die städtische Wohnungsge­sellschaft wird einschließ­lich der zu übernehmen­den kommunalen Wohnungen bis zum Jahre 2030 ein Bestand von 1000 Wohnungen definiert.

Mittlerwei­le herrscht im politische­n Raum Konsens darüber, dass Ratingen deutlich mehr bezahlbare­n Wohnraum braucht – eine Kernforder­ung der SPD.

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RP-AF Ratingen West hat mehrere Hochhäuser.

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