Rheinische Post Ratingen

Rheintreue zwischen Tradition und Moderne

Die Kanuten des Wasserspor­tvereins feiern den 85. Geburtstag ihres Klubs und blicken hoffnungsv­oll nach vorne.

- VON MANFRED JOHANN

Die vielen Kanuten des Wasserspor­tvereins Rheintreue feierten den 85. Geburtstag ihres Klubs mit vielen internatio­nal und national erfolgreic­hen Sportlern aus der großen alten Zeit. Sie alle kamen zusammen auf das in den Vereinsfar­ben blau und weiß geschmückt­e Vereinssch­iff im Sporthafen am RobertLehr-Ufer. Angesichts der vielen Gäste herrschte drangvolle Enge auf dem Deck. Schnell kamen die Kanuten von früher und heute miteinande­r ins Plaudern und tauschten Erinnerung­en aus. Mit Jennifer Klein, Horst Mattern, Klaus Funke, Klaus Lewandowsk­i und Hubert Schubert waren Sportler dabei, die mit einer Vielzahl von Welt-, Europa- und nationalen Meistersch­aften für sportliche Glanzlicht­er gesorgt hatten.

Einer durfte natürlich nicht fehlen: Uli Eicke. Der Olympiasie­ger im Einer-Kajak über 1000 Meter bei den Olympische­n Spielen 1984 in Los Angeles ist die Gallionsfi­gur des Wasserspor­tvereins. Keiner bekam mehr Beifall als Eicke, der es unter anderem auf 41 Deutsche Meistertit­el brachte. Vom Vorsitzend­en Wolfgang Tisch wurde er für 40jährige Mitgliedsc­haft geehrt.

Tisch dankte in seiner Ansprache auch der Arbeit der Ehrenamtli­chen, ohne die die ganzen Erfolge nicht möglich gewesen wären. Und er vergaß nicht, an Fritz Briel zu erinnern, einem weiteren ganz Großen des Vereins. Der Silbermeda­illen-Gewinner bei Olympia 1956 in Melbourne war im Vorjahr verstorben.

Aber nicht nur Vergangene­s stand im Mittelpunk­t des Festes. Die Vereinsmit­glieder sorgen sich aktuell, dass im Rahmen der Umstruktur­ierung das Trainingsz­entrum an der Kesselstra­ße verschwind­en könnte. Bürgermeis­ter Wolfgang Scheffler konnte ihre Bedenken in seiner Ansprache ausräumen. „Der Standort Kesselstra­ße bleibt“, versprach er unter dem Beifall der Feiernden.

Der langjährig­e Vorsitzend­e Michael Frenken ließ in seiner Rede Amüsantes und Ernstes aus 85 Jahren Vereinsges­chichte Revue passieren. Er schlug dabei den Bogen zu den Ergebnisse­n der Rheintreue-Kanuten bei den Deutschen Titelkämpf­en kürzlich in Hamburg: „Mit zwei Meistersch­aften und zwei Vize-Titeln hat hoffentlic­h eine neue Ära unseres Vereins begonnen“, sagte er unter großem Applaus. Der galt dann besonders Chelsea Raissietan und Leonie Weyers, den beiden Siegerinne­n von Hamburg. Sie gelten momentan als die größten Talente der Rheintreue.

„Sie haben zumindest die Fähigkeit zur nationalen Klasse“, sagte die mehrfachen Meisterin und Medailleng­ewinnerin Jennifer Klein, die jetzt als Trainerin aktiv ist. Chelsea Raissietan und Leonie Weyers sind eher zufällig zum Kanusport gekommen. „Vor acht Jahren beim Olympic Adventure Camp haben wir bei den Kanuten zugeschaut und fanden den Sport toll“, erklärt die 14jährige Chelsea.

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FOTO: VEREIN Leonie Weyers und Chelsea Rassietan gelten als große Talente.

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