Sonnenenergie treibt Maschinen an
Das Familienunternehmen Cetto nutzt Solarenergie für den Eigenbedarf.
RATINGEN Seit mehr als 90 Jahren fertigt und repariert die Firma Cetto Walzen und Bauteile für die Stahlindustrie. Über 50 Jahre sind es nun, dass der Produktionsbetrieb als Zulieferer für die Stahlverarbeitung und Recycling-Betriebe in Ratingen ansässig ist.
„Ein Familienunternehmen denkt nachhaltig und hat bei der Zukunftsplanung die Generation der Enkelkinder vor Augen“, heißt es auf der firmeneigenen Internetseite. Die Idee, Energie für den Strom, den die Maschinen verbrauchen, selbst zu produzieren, entstand bereits vor etwa zehn Jahren. „Bereits damals haben wir uns über Photovoltaik erkundigt“, sagt die Vorstandsvorsitzende Barbara Rübbelke-Dehnhardt, die seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2012 die Geschäfte führt. „Doch damals fehlte uns noch das passende Dach.“Als das Maschinenbau-Fachunternehmen im Frühjahr nun ein Hallendach erneuern musste, bot sich die passende Gelegenheit. „Und dann ging alles recht zügig“, sagt Rübbelke-Dehnhardt. Wichtig war dem Cetto Vorstand, dem auch ihr Sohn Lukas Rübbelke angehört, dass die Module und Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage (PV ) in Deutschland hergestellt werden und den hiesigen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen. Schließlich entschied man sich für Voltark, ein junger Anlagenbauer aus dem Münsterland.
In den vergangenen drei Wochen wurde dann eine 640 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Hallendach montiert. Am Montag waren abschließend ein Elektriker der Stadtwerke sowie Anlagenbauer vor Ort, um dafür zu sorgen, dass die Anlage ins Netz eingespeist wird.
Mit einer Anlagengröße von 99,55 Kilowatt peak (Spitzenleistung der Anlage) kann das Unternehmen etwa 90.000 Kilowattstunde im Jahr erzeugen. Die Maschinen und die energieintensiven Schweißarbeiten können nun zu 20 Prozent mit sauberer Sonnenkraft betrieben werden.
„Für Ratingen bedeutet dies, dass der CO2-Fußabdruck durch diese Anlage um 58 Tonnen pro Jahr reduziert wird“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den mit der PV-Anlage erzeugten Strom über einen Stromspeicher zu speichern.
„Unsere Schweißmaschinen verbrauchen unheimlich viel Strom“, erklärt Rübbelke-Dehnhardt. „Den nutzen wir aber nur, wenn unter der Woche gearbeitet wird. Am Wochenende, wenn die Maschinen ruhen, wird der Strom eingespeist.“
Auch von den Mitarbeitern wird die neue Anlage weitgehend gut angenommen. Viele interessierten sich dafür, wie viel Solarstrom denn nun produziert werden würde.
Daher wird in der kommenden Woche ein Bildschirm mit einem Modul im Unternehmen installiert, das anschaulich die Leistungsdaten präsentiert.