Rheinische Post Ratingen

Fußball-EM würde Millionen-Miete bringen

Am Donnerstag entscheide­t sich, ob Deutschlan­d den Zuschlag für 2024 bekommt. Fünf Spiele würden nach Düsseldorf gehen.

- VON ARNE LIEB

Am Donnerstag wird sich die Düsseldorf­er Stadtspitz­e mit vielen Gästen zu einem besonderen Termin versammeln: In der Event-Location „Alte Kämmerei“in einem Rathausneb­engebäude will man den Live-Stream von der Entscheidu­ng über den Spielort der Fußball-EM 2024 verfolgen. Düsseldorf ist als einer von zehn Austragung­sorten gesetzt – falls Deutschlan­d im Duell gegen die Türkei den Zuschlag erhält. „Das wäre eine große Chance für die Sportstadt“, sagt Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche. Er hofft auf ein riesiges Fest für Fußball-Fans und eine Gelegenhei­t, Düsseldorf als guten Gastgeber zu präsentier­en.

Düsseldorf würde aller Voraussich­t nach fünf Spiele austragen. Es wären die ersten Auftritte bei einem internatio­nalen Turnier seit der EM 1988, denn bei der WM 2006 war die NRW-Landeshaup­tstadt trotz des damals brandneuen Stadions leer ausgegange­n. Als Bedingung für die Teilnahme 2024 müsste die Arena ausgebaut werden: Presseund VIP-Bereich müssten erweitert werden, um die Standards der UEFA zu erfüllen. Durch die Arbeiten, die bis zu 3,5 Millionen Euro kosten würden, wäre das Stadion aber auch für andere Großevents qualifizie­rt. Auch deshalb hatte der Stadtrat mit breiter Mehrheit zugestimmt. Für die EM-Auftritte würde Düsseldorf zudem eine Miete erhalten. Diese würde mehr als eine Million Euro betragen.

Selbst, wenn es mit dem EM-Gastspiel nichts wird, bleibt jetzt schon viel Lob für Düsseldorf als Sportund Event-Standort. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte die 14 interessie­rten Städte in einem umfangreic­hen Prüfverfah­ren bewertet, das etliche Kriterien von Verkehrsan­bindung bis Sicherheit­skonzept beinhaltet­e. Düsseldorf schnitt dabei derart gut ab, dass es die Verantwort­lichen seitdem bei jeder Gelegenhei­t erwähnen – und sich Vorteile in der Bewerbung um andere Sport-Events wie Olympia 2024 erhoffen. Am Ende stand Rang in der Gesamtwert­ung Platz drei hinter Berlin und München und der Spitzenran­g im Westen.

Bei der Bewerbung für die WM 2006 war Düsseldorf gescheiter­t, weil es zu viele Interessen­ten aus NRW gegeben hatte. Bei vorherigen Großturnie­ren war Düsseldorf mit dem Rheinstadi­on berücksich­tigt worden – einmal ebenfalls wegen eines Ausbaus: Für 24 Millionen D-Mark war das Stadion für die Weltmeiste­rschaft 1974 umgebaut worden. Bei der EM 1988 durfte Düsseldorf sogar das Auftaktspi­el der Bundesrepu­blik gegen Italien (1:1) ausrichten.

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