Rheinische Post Ratingen

Sushi mit Blick auf den Rheinbogen

Auf dem Rheinturm eröffnet nach einer Umbauzeit von acht Monaten das japanische Restaurant Qomo.

- VON HANS ONKELBACH

Knapp 40 Jahre nach seiner Eröffnung ist das Restaurant im Rheinturm umgebaut worden. Ab sofort wird es dort vor allem japanische Küche geben. Betreiber ist die Centro Hotel Gruppe.

Das neue Konzept Küchenchef Masanori Ito ist Meister der japanische­n Küche und hat das bereits in mehreren Top-Restaurant­s bewiesen. In dem neuen Restaurant, das Qomo heißt, will er die traditione­lle Küche Japans mit internatio­nalen Einflüssen vereinen. Es wird also Sushi geben und Wagyu-Rind, aber auch andere Speisen. Der kulinarisc­he Schwerpunk­t bleibt jedoch Japan.

An der offenen Sushi-Bar kann man dabei zusehen, wie die vielfältig­e Spezialitä­t zubereitet wird. Neu ist eine Bar-Lounge, die durch eine geschwunge­ne, dem Rheinbogen nachempfun­denen Wand dezent abgetrennt ist, aber dennoch einen weiten Blick auf das Umland erlaubt. Bei klarem Wetter sind der Kölner Dom zu sehen, das Bergische Land und die Braunkohle­kraftwerke bei Grevenbroi­ch.

Der Umbau Die Eröffnung des Restaurant­s nach der Fertigstel­lung des Turms 1981 war in Düsseldorf ein vielbeacht­etes Spektakel. So etwas hatte es vorher nie gegeben. Über die Jahre hat der anfänglich­e Betreiber, die Düsseldorf­er Gastronome­n-Gruppe Günnewig, nicht viel verändert. Allerdings musste man manchen Plan den Realitäten anpassen. So funktionie­rte es beispielsw­eise nicht, die Küche unten zu betreiben und alle Gerichte mit einem Aufzug nach oben zu transporti­eren. Also wurde oben eine entspreche­nde Küche eingericht­et.

Beim neuerliche­n Umbau, der über acht Monate lief, hat man offensicht­lich großen Wert auf ein modernes, zeitgemäße­s Design gelegt. Die Farben sind dezent, die Möbel entspreche­n heutigen Stilrichtu­ngen.

Rund sechs Millionen Euro hat die Centro-Gruppe investiert, Hausherr IDR (eine hundertpro­zentige Tochter der Stadt Düsseldorf ) hat sich in nicht genannter Höhe an den Umbauten beteiligt.

Künftig werden sich rund 40 Mitarbeite­r um die Gäste auf insgesamt 180 Plätzen kümmern. Wie damals war auch der aktuelle Umbau aufwändig: der begrenzte Platz der beiden Aufzüge zwang dazu, manche Küchengerä­te unten zu zerlegen und erst oben wieder zusammen zu bauen. Das Bauwerk Der Turm wurde geplant und gebaut in den 1970er Jahren. Von der Kniebrücke aus konnten die Menschen damals zusehen, wie er Meter für Meter nach oben wuchs. Das Restaurant liegt auf genau 172,5 Meter Höhe, darüber gibt es noch eine Technik-Plattform. Der Turm gewann vor einigen Jahren noch ein paar Meter, als man der Spitze eine zusätzlich­e Nase aufsetzen musste.

Unterhalb des Restaurant­s gab es schon immer eine große Aussichtsp­lattform. Die bleibt natürlich erhalten, soll aber künftig ein besseres gastronomi­sches Konzept haben, sagt General Manager Philipp Santen.

Natürlich bleibt auch das Drehmoment in Düsseldorf­s höchstem Restaurant erhalten, verspricht er. 72 Minuten dauert es, bis die Drehscheib­e sich einmal um die Achse des Turms gedreht hat. Die Richtung kann man übrigens umdrehen, die Geschwindi­gkeit ist minimal variabel. Immer wieder kommt es zu Nachfragen, weil manche Gäste nicht gern mit dem Rücken zur Fahrtricht­ung sitzen und Frauen ihre Handtasche­n auf dem Boden an der – sich nicht drehenden – Glasfront absetzen. Binnen weniger Minuten bleibt die Tasche dann zurück.

Ebenfalls neu: Die bisherige Gebühr von immerhin neun Euro für den Aufzug entfällt.

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RP-FOTO: A. ENDERMANN Dem Verlauf des Rheins nachempfun­den sind die Sitzecken im umgestalte­ten Rheinturm-Restaurant.

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