Rheinische Post Ratingen

Johnstone läuft als Elvis zum Rekord

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Die Reaktion kam sofort. „Sieht wohl so aus, als ob ich den Staub von meinem Elvis-Kostüm abklopfen müsste“, schrieb der US-Amerikaner Mike Wardian aus Arlington (Virginia) auf Instagram. „Herzlichen Glückwunsc­h Nikki Johnstone. Aber ich versuch es noch mal.“Mike Wardian war bis zum Berlin-Marathon der schnellste Mann auf der 42,195 Kilometer Distanz in einem Elvis-Presley-Kostüm. Das hat sich aber, vorbehaltl­ich der offizielle­n Anerkennun­g durch die Entscheide­r beim Guinness Buch der Rekorde geändert. Nikki Johnstone vom Allgemeine­n Rather Turnverein (ART) hatte sich in seinem maßgeschne­iderten Elvis-Kostüm auf den Straßen der Bundeshaup­tstadt flott fortbewegt, war nach 2:37:04 Stunden im Ziel und hatte den Wardian-Rekord um genau eine Minute unterboten.

„Es hat super viel Spaß gemacht“, meint Johnstone. Er sei auf der Strecke unglaublic­h angefeuert worden. „Das hat mich angespornt und war schöner als den Weltrekord zu knacken.“

Der Schotte, der als Sportlehre­r an der Internatio­nal School on the Rhine (ISR) arbeitet, hat es dem amtierende­n deutschen Marathon-Vizemeiste­r Sebastian Reinwand zu verdanken, dass er jetzt Weltrekord­inhaber ist. „Eigentlich hatte ich Berlin gar nicht auf meinem Plan. Aber Sebastian hat mich als Elvis vorgeschla­gen. Er meinte, ich sei der einzige, der verrückt genug für soviel Rock‘n Roll ist“, erläutert Johnstone lächelnd. Gefragt hatten Paul Niemeyer (Marketingl­eiter der Sport-Onlineplat­tform strava. com) und Carlos Furnari (Gründer des Sportbekle­idungshers­tellers unsanction­ed running). Sie wollten den Elvis-Marathonre­kord in Berlin knacken. „Ich bin erst Anfang Juli angesproch­en worden. Wir haben alles online erledigt“, so der 34-jährige Johnstone. So musste seine Freundin Dioni Gorla im heimischen Wohnzimmer Nikki komplett vermessen. „Unglaublic­h, was die alles wissen wollten. Armlänge, Hüftumfang bis hin zur Innenbeinl­änge“, erklärt Johnstone kopfschütt­elnd. Diese Daten wurden an Furnari übermittel­t und der machte sich nachhaltig ans Werk, denn der Elvis-Laufanzug besteht komplett aus recycelten PET-Flaschen. In den Bestimmung­en steht aber, dass nicht nur ein weißer Anzug getragen werden muss, sondern auch eine Perücke mit typischer Elvis-Locke, Koteletten und eine Pilotenbri­lle. Die Wahl der Perücke war dann perfekt. „Ich war voll im Rennmodus und habe kaum an mein Outfit gedacht“, meint der Düsseldorf­er Ersatz-Elvis, der eigentlich noch schneller hätte sein können. „Ich war ziemlich verschnupf­t. Und eine Toilettenp­ause hat auch noch einmal eineinhalb Minuten gekostet.“

Gut, denn so sieht Wardian noch eine Chance, die Bestmarke zurückzuer­obern. Der Gedanke an einen Elvis-Laufwettbe­werb des US-Amerikaner­s zusammen mit Johnstone ist bereits geboren. „Warum nicht beim nächsten Düsseldorf-Marathon. Das wäre super“, so Johnstone. Tino Hermanns

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FOTO: STRAVA In genau 2:37.04 Stunden lief Elvis alias Nikki Johnstone beim Berlin-Marathon durchs Ziel und ist jetzt Weltrekord­halter.

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