Später Rückschlag für Fortunas U23
In der englischen Woche steht am Dienstag das Spiel in Wiedenbrück an.
Die Gefühlslagen der beiden Trainer hätten auf der Pressekonferenz nach dem Spiel von Fortunas U23 gegen Rot-Weiß Oberhausen in der Fußball-Regionalliga West kaum unterschiedlicher sein können. In der 90. Minute entschied Cihan Özkara mit seinem zweiten Treffer zum 1:2 das Spiel zugunsten der Gäste. Dementsprechend glücklich und erleichtert war RWO-Trainer Mike Terranova. Sein Gegenüber Nico Michaty hingegen war verständlicherweise enttäuscht ob des späten Nackenschlags.
Denn es war nicht das erste Spiel in dieser Saison, in dem die „Zwote“im heimischen Paul-Janes-Stadion in der Schlussphase noch Punkte aus der Hand gab. Gegen den SV Straelen fiel der Ausgleich in der 84. Minute, Alemannia Aachen traf in der 89. Minute zum Sieg. Nun war Oberhausen noch etwas später dran, was die Enttäuschung auf Seiten der Fortuna noch mehr anstiegen ließ. Lobende Worte für die Leistung, die am Ende unbelohnt blieb, gab es von Terranova. „Wenn ihr so weiter macht, dann werdet ihr noch einige Teams ärgern können“, sagte der Oberhausener Coach in Richtung Michaty. So etwas hört man sicher gerne, doch noch lieber hätte der Düsseldorfer Trainer gepunktet. Das gab Michaty auch umgehend zu: „Wir können uns da nichts für kaufen.“
Der Start in die Partie war verheißungsvoll. Während die Fortunen in der Vorwoche in Wattenscheid noch die Anfangsphase verschliefen, zeigten sie sich am Freitag besonders in den ersten Minuten wachsam und präsent – und belohnten sich durch einen Distanzschuss des flinken Japaners Kaito Miyake (3.). Nur zwei Minuten später hätten die Düsseldorfer das Spiel weiter in andere Bahnen lenken können, als ein flacher Ball durchrutschte und für reichlich Verwirrung im Fünfer sorgte. „Wir sind dieses Mal gut reingekommen. Doch nach der Führung hat Oberhausen mehr Präsenz gezeigt“, sagte Michaty. So musste sein Team in der ersten Halbzeit viele Eckbälle verteidigen, nach vorne kam deutlich zu wenig.
Nach der Pause, als sich Oberhausen für die Leistung belohnt hatte, wurde auch die Fortuna wieder aktiver und suchte vermehrt den Zug zum Tor. „In dieser Phase waren wir dem Siegtreffer sogar etwas näher“, urteilte Michaty. Doch weil die Düsseldorfer Hintermannschaft eine Standardsituation nicht richtig klären konnte, landete der zweite Ball vor den Füßen von Özkara, der unter dem Jubel des mitgereisten Oberhausener Anhangs für die Entscheidung sorgte.
Viel Zeit darüber nachzudenken haben Trainer und Spieler der „Zwoten“allerdings nicht, denn schon am Dienstag (19.30 Uhr, Jahnstadion) steht das Spiel beim SC Wiedenbrück auf dem Plan. Fehlen wird definitiv Leander Goralski, der die fünfte gelbe Karte sah. Da noch ungewiss ist, ob Gökhan Gül, der gegen RWO nach einem Pressschlag auf die Zähne biss und unter Schmerzen weiterspielte, mitwirken kann, ist die Rückkehr von Leroy Kwadwo nach abgelaufener Sperre umso wichtiger. „Es wird ein schweres Spiel. Trotzdem müssen wir mutig nach vorne spielen und unsere Chance suchen“, gibt Michaty vor. Und hellwach sollte die Mannschaft sein – von der ersten bis zur letzten Minute.
„Wir sind dieses Mal gut reingekommen. Doch dann hat Oberhausen mehr Präsenz gezeigt.“Nico Michaty
Trainer Fortuna II