„Nachtfrequenz“fördert junge Kultur
2010 wurde die Idee geboren. Heute machen 85 Städte und Gemeinden mit 300 Veranstaltungen mit.
KREIS METTMANN Die „Nachtfrequenz - Nacht der Jugendkultur“findet nun schon zum neunten Mal statt. In der Nacht vom 29. auf den 30. September warten auch im Kreis Mettmann viele Veranstaltungen auf die Jugendlichen. Wir sprachen mit Leiterin Christine Exner von der Landesvereinigung kulturelle Jugendarbeit über die neue Form der Schnitzeljagd, aktuelle Sprüche und Jugendkultur zum Anfassen. „Urban Gaming“im Trend. Hierbei wird die städtische Umgebung zum Spielfeld. Kleine Aufgaben und Challenges werden entlang der Stadt bewältigt und so der Blick auf die innerstädtische Umgebung, auf Plätze, Gebäude und Sehenswürdigkeiten und die da anzutreffenden Menschen gelegt. In Mettmann sähe so etwas also, aufgrund anderer Infrastruktur ganz anders aus als beispielsweise in Essen.
Die Nacht der Jugendkultur findet jetzt schon zum neunten Mal statt. Wer hatte die Idee dazu?
Exner An fing alles als die Metropole Ruhr 2010 Kulturhauptstadt war. In diesem Rahmen kamen neue Ideen speziell für Jugendliche auf, wo man immer wieder feststellte: „Hey, die können und wollen was“. Seit 2011 haben wir das Angebot dann auf ganz NRW ausgeweitet und mit den Jahren wurde es immer erfolgreicher.
Warum wurden gerade diese Veranstaltungen ausgewählt?
Exner Jugendämter und Kommunen aus NRW könnten sich im Frühjahr eines Jahres bei uns mit einem Konzept bewerben. Eine Jury aus Jugendlichen entscheidet dann, welche Veranstaltungen mit Fördergeldern bis zu 5000 Euro pro Gemeinde unterstützt werden.
An wen richten sich die Veranstaltungen?
Exner An Jugendliche aus der Region ab 14 bis 21 Jahre.
Wie hoch ist der Eintritt für die Veranstaltungen?
Exner Das ist unterschiedlich. Manchmal nehmen die einzelnen Orte beziehungsweise Kommunen einen kleinen Eintrittspreis. Die Veranstaltung „Sound Mashup“im Jugendcafé Skaterpark in Erkrath, wo viele Nachwuchsbands auftreten, nimmt zum Beispiel zwei Euro. Andere Veranstaltungen wie die UVLicht-Party „Glow in the Dark“in Monheim oder der Akrobatik-YogaKursus „Acroyoga“in Wülfrath sind dagegen gratis.
Wie viele Leute werden erwartet? Exner Auch das ist ganz unterschiedlich. Zu manchen Veranstaltungen kommen vielleicht zwölf Jugendliche, größere Partys zählen über die Nacht lang aber auch schon mal bis zu 1000 Leute. Es kommen ja auch immer wieder andere Städte und Veranstaltungen hinzu oder pausieren ein Jahr. So viele Teilnehmer wie dieses Jahr mit 85 Städten hatten wir allerdings noch nie. Das freut uns natürlich.
Wo würden Sie selbst hingehen? Exner Gerne alle, aber das schaffe ich natürlich in einer Nacht nicht. Letztes Jahr war ich bei mehreren Veranstaltungen in Bielefeld. Für dieses Jahr hab ich mir noch keinen Plan zurechtgelegt.
Gibt es schon Ideen für nächstes Jahr?
Exner Inhaltlich nicht, das hängt ja ganz von den Bewerbungen der Städte ab, die sind da ganz frei. Zeitlich haben wir uns aber auf September geeinigt.