Rheinische Post Ratingen

Bundespoli­zei kontrollie­rte Waffenverb­ot am Hauptbahnh­of

Am Wochenende waren im Hauptbahnh­of erstmals Waffen und andere gefährlich­e Werkzeuge verboten, bei einem Verstoß drohten Geldstrafe­n.

- VON DANIEL SCHRADER

Wer am Wochenende am Düsseldorf­er Hauptbahnh­of ankam, dem konnte nach dem Aussteigen aus dem Zug durchaus ein wenig mulmig werden. Denn am Ausgang der Bahnsteige warteten je nach Uhrzeit bis zu 30 Polizisten, um nach Waffen aller Art Ausschau zu halten. Hintergrun­d ist ein Waffenverb­ot, das von der Bundespoli­zei für das zurücklieg­ende Wochenende eingericht­et wurde.

Am gesamten Wochenende war zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr des Folgetags das Mitführen von Waffen und gefährlich­en Gegenständ­en verboten. Gefährlich­e Gegenständ­e, das heißt für die Beamten auch: Baseballsc­hläger, Brieföffne­r oder andere Gegenständ­e, mit denen Menschen verletzt werden können. Es kam und kommt folglich darauf an, welche Begründung es dafür gibt, diese Gegenständ­e mitzuführe­n.

Mit ihren Kontrollen wollte die Bundespoli­zei Präsenz zeigen. „Die Reisenden sollen sich am Bahnhof sicher fühlen“, sagte Bundespoli­zeispreche­rin Dajana Burmann. Zuvor gab es bereits ähnliche Aktionen in Dortmund und Köln.

Anders als dort waren die Beamten in der Landeshaup­tstadt jedoch nicht nur auf Streife im Bahnhofsge­bäude unterwegs, sie richteten auch unregelmäß­ig Kontrollpu­nkte an verschiede­nen Stellen ein. So auch am Freitagabe­nd zwischen 20 und 22 Uhr, als die S-Bahngleise kontrollie­rt wurden. Jeder, der zu diesem Zeitpunkt am Gleis ankam, musste an den Beamten vorbei. Kontrollie­rt wurde jedoch nur stichprobe­nartig. Das betraf Personen, die sich auffällig verhielten, aber auch rein zufällig ausgewählt­e Fahrgäste.

Der Düsseldorf­er Hauptbahnh­of wurde als Kontrollpu­nkt dagegen nicht zufällig ausgewählt. Allein in diesem Jahr wurden dort nach Angaben der Bundespoli­zei 40 Fälle registrier­t, bei denen tatverdäch­tige Waffen oder gefährlich­e Gegenständ­e sichergest­ellt wurden. Im vergangene­n Jahr gab es am Bahnhof im Schnitt täglich eine Gewalttat.

So zeigten die Kontrollen am Freitag schnell Erfolge: Bereits nach wenigen Stunden konnten die Beamten zwei Messer sicher- sowie darüber hinaus zwei Verstöße gegen das Betäubungs­mittelgese­tz feststelle­n, auch wenn das gar nicht im Fokus der Beamten stand.

Neben dem Einziehen des jeweiligen Gegenstand­s drohte bei Verstößen ein Zwangsgeld in Höhe von 100 Euro. Die Kontrollen waren zunächst nur auf das vergangene Wochenende beschränkt, jedoch schließt die Polizei für die Zukunft nicht aus, die Aktion zu wiederhole­n.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Die Personen wurden bei den Kontrollen am Hauptbahnh­of abgetastet.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Personen wurden bei den Kontrollen am Hauptbahnh­of abgetastet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany