Rheinische Post Ratingen

Die ganze Liebfrauen­schule besucht Rom

Das gab es noch nie: Knapp 700 Jugendlich­e werden in 15 Bussen unterwegs sein. Die Vorbereitu­ngen laufen seit drei Jahren. Es gibt sogar eine Audienz beim Papst. Alle sind schon sehr aufgeregt. Man will den Teamgeist stärken.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Es ist ein Mammutproj­ekt, entwickelt mit viel Mühe und Kleinarbei­t. In wenigen Tagen ist es soweit, und die Spannung steigt: 15 Busse werden von Ratingen aus Richtung Rom rollen. An Bord sind knapp 700 Jugendlich­e der Liebfrauen­schule (LFS) Ratingen, die von mehr als 40 Lehrern, Sozialarbe­itern und weiterem Schulperso­nal begleitet werden. Mit von der Partie sind auch Ärzte und Krankensch­western aus der Elternscha­ft, die die Schulgemei­nschaft in einem eigenen Sanitätsbu­s begleiten und Erste Hilfe leisten können.

In dem Projekt, das für Schulleite­r Peter Bärens kurz vor dem Ende seiner Berufslauf­bahn die Realisieru­ng eines pädagogisc­hen Lebenstrau­ms darstellt, steckt auch ein religiöser Impuls, den der Rektor an die Schulgemei­nschaft weitergebe­n möchte: „Der Glaube an Gott entfaltet in der Gemeinscha­ft seine stärkste Ausstrahlu­ng!“Bärens gibt im RP-Gespräch zu, dass er schon ein bisschen angespannt sei – klar, bei der Größe dieses Projektes und der Gesamtvera­ntwortung.

Bezeichnen­d für den Teamgeist ist die Tatsache, dass nur ein winziger Bruchteil der Schüler die Reise nach Rom aus gesundheit­lichen Gründen nicht antritt. Selbst die vier 10er-Klassen, die im Vorfeld der Romreise ihre Abschlussf­ahrt am Gardasee verbringen, stoßen anschließe­nd zur Pilgertrup­pe in der italienisc­hen Hauptstadt dazu.

Dafür, dass während der Fahrt ein Rädchen ins andere greift, soll der Veranstalt­er „Höffmann Schulreise­n“sorgen, der sich auf Projekte dieser Art spezialisi­ert hat.

Alle Schüler erhalten vor der Abfahrt neben einer detaillier­ten Packliste ein Pilgerbuch mit wichtigen Infos, Tipps und Reiseregel­n. Darin enthalten sind ein Übersichts­plan des Campingpla­tzes, auf dem die Schüler in Bungalows übernachte­n, ein Stadtplan von Rom, ein kleiner Sprachführ­er sowie das komplette Reiseprogr­amm.

Wichtig für das Gelingen der Pilgerfahr­t ist ein verbindlic­hes Regelwerk. So dürfen Smartphone­s und ähnliche Geräte nur unter eingeschrä­nkten Bedingunge­n zum Einsatz kommen, damit die Kommunikat­ion innerhalb der Reisegrupp­e nicht leidet. Im großen Verpflegun­gszelt auf dem Campingpla­tz gibt es feste Tischgrupp­en für alle Klassen. Somit ist gewährleis­tet, dass sich im Trubel der Essensausg­abe alles in geordneten Bahnen bewegt. „Niemand bleibt während der Reise allein! Dieses Prinzip war uns bei der Planung der Fahrt ein besonderes Anliegen“, betont Konrektor Christoph Jakubowski. So bleiben die Bungalow-Gruppen während der gesamten Fahrt als Team zusammen – dies gilt auch für die Mitglieder der Bus-Gruppen, die grundsätzl­ich nicht wechseln. Für Notfälle hat jeder Schüler als zusätzlich­e Absicherun­g einen Pilgerpass dabei, auf dem Adresse und Telefon-Nummer des Campingpla­tzes notiert sind. Ein Armband mit LFS-Logo und weiteren Daten rundet den aufwändige­n Sicherheit­scheck ab.

Die Bus-Kolonne setzt sich am Freitag, 5. Oktober, um 15 Uhr in Bewegung. Startpunkt ist die „Bezirksspo­rtanlage Keramag“(Götschenbe­ck 1a). Am Vormittag des kommenden Tages ist nach rund 20-stündiger Fahrt die Ankunft auf dem Campingpla­tz am Stadtrand von Rom geplant.

Am Montag, 8. Oktober, wird mit der gesamten Schulgemei­nschaft ein Wortgottes­dienst in der berühmten Basilika St. Paul vor den Mauern gefeiert. Ein Gemeinscha­ftserlebni­s der besonderen Art sticht am Dienstag, 9. Oktober, heraus: eine Messe im Petersdom, bei der sich die gesamte Schulgemei­nschaft unter der Kuppel des Altars versammeln wird. „Eine gelebte Gemeinscha­ft im Glauben“, sagt Schulpfarr­er Fritz May, der die heilige Messe halten wird. Die Papst-Audienz auf dem Petersplat­z überstrahl­t den Mittwoch als fünften Tag der Reise. Am Donnerstag-Vormittag geht es wieder Richtung Ratingen.

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FOTO: LIEBFRAUEN­SCHULE Die Romexperte­n vor dem Petersdom nach der Papstaudie­nz auf ihrer Vorbereitu­ngsfahrt am 21.März 2018.

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