Rotsehen und blaumachen: Sag es mit Farben!
Rotsehen Jemand wird ohne Fahrschein erwischt? Dann ist er wohl schwarzgefahren. Es gibt einige Beschreibungen, die mit Farben zu tun haben. Wir erklären, woher sie kommen. Schwarzfahren Durch eine rosarote Brille sehen
In unserer Sprache spielen Farben eine Rolle. Wir benutzen sie zum Beispiel in Redewendungen – das sind feste Formulierungen, die man schon lange benutzt.
Wenn jemand blaumacht, geht er oder sie einfach nicht zur Arbeit. Sprach-Forscherin Tina Theobald erklärt: Wolle blau zu färben, hat früher lange gedauert. Die blaue Wolle musste den ganzen Montag an der Luft trocknen. Das war der „blaue Montag“. An diesem Tag hatten die Färber also nichts zu tun und konnten den Tag frei machen.
Jemand, der rotsieht, ist sehr wütend. „Die Redensart könnte ihren Ursprung im Stierkampf haben“, vermutet die Fachfrau Ilka Pescheck. Ein Stierkämpfer versucht, den Stier mit einem roten Tuch sauer zu machen. sich die Expertinnen einig. Das grüne Licht heißt: Los geht‘s! Wird jemandem also grünes Licht gegeben, darf er starten.
Wer dabei erwischt wird, war ohne Fahrschein unterwegs. „Die Farbe Schwarz steht für etwas, das im Dunkeln passiert, oder im Verborgenen“, sagt eine der beiden Expertinnen. Verbotene Dinge passieren oft heimlich im Dunkeln, also im Schwarzen.
Wenn Menschen alles wunderbar finden, sagt man: sie sehen durch eine rosarote Brille. Das könnte von dem Wort rosig kommen, sagt Annika Hauzel, eine weitere Expertin für Sprache. Es bezeichne nicht nur die Farbe Rosa, sondern auch etwas Erfreuliches. „Solche Dinge sieht auch der Träger der rosaroten Brille“, sagt sie. dpa *Abonnenten unserer Zeitung: 7,90 €; Nicht-Abonnenten: 9,90 €. Im Postbezug zzgl. einmalig 1 € Porto. Kein Risiko: Sie müssen nicht kündigen – die Belieferung endet automatisch!