Trainer Yalcinkaya tritt bei Heiligenhaus zurück
Nach dem missratenen Saisonstart des Landesligisten sieht der Coach keine Basis mehr. Der Verein reagiert geschockt.
HEILIGENHAUS Nach dem katastrophalen bisherigen Saisonverlauf des SSVg Heiligenhaus hat Trainer Hakan Yalcinkaya Konsequenzen gezogen und ist beim Fußball-Landesligisten zurückgetreten. „Die Einstellung und Mentalität einiger Spieler haben dazu geführt, dass ich gesagt habe, dass es für mich keinen Sinn mehr macht“, sagte Yalcinkaya, der sich beim Training am Dienstag noch einmal auf eigenen Wunsch von der Mannschaft verabschiedete und den Spielern seine Beweggründe mitteilte: „Der Vorstand und die anderen Trainer wollten, dass ich bleibe, aber das ist nicht mein Anspruch.“
Nach zehn Spieltagen stehen die Heiligenhäuser auf dem vorletzten 18. Platz mit einer ganz mageren Ausbeute von sechs Punkten. In den letzten neun Ligaspielen ging die SSVg sechsmal als Verlierer vom Platz, dreimal gab es eine Punkteteilung. Der einzige Sieg datiert vom Auftaktspiel Anfang August beim aktuellen Tabellenschlusslicht VfL Jüchen-Garzweiler (5) – fast zwei Monate.
„Der Trainer hat nach dem Spiel am Sonntag um ein Gespräch mit Vorstand gebeten, was dann am Montag stattgefunden hat“, sagte SSVg-Teammanager Daniel Botteon: „Nach einer kurzen Bedenkzeit hat er sich dann entschieden, zurückzutreten. Diese Entscheidung ist für uns alle emotional schwierig. Alle hier haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, er war ja auch selber bei uns als Spieler aktiv. Wir gehen sehr schweren Herzens auseinander.“
„Ich bin jemand, der Einstellung vorleben möchte. Dies habe ich von einigen Spielern nicht zurückbekommen“, erklärte Yalcinkaya zu seinen Gründen: „Mir ist klar, dass es um die Landesliga geht. Aber Urlaube während der Saison, dazu die Einstellung einiger Spieler, damit konnte ich mich nicht anfreunden.“Bernd Wagner, der zwar in keiner offiziellen Funktion im Verein tätig ist, aber immer mit Rat und Tat zur Seite steht und stand, traf die Entscheidung seines guten Freundes hart. „Wir hatten immer einen guten Kontakt. Klar, die Ergebnisse haben nicht gestimmt, darüber musste man reden. Aber ich bedauere diese Entscheidung sehr“, sagte das SSVg-Urgestein traurig.
Für Yalcinkaya gab es besonders in einem Punkt Uneinigkeiten, die ihn am Ende in seiner Entscheidung mit am stärksten beeinflussten. „Ich habe auf das Signal der Mannschaft gewartet, dass es besser wird. Das kam aber nicht. Wir sind uns dann in der Personalpolitik leider nicht einig geworden“, erläuterte der Ex-Trainer. Dass es dabei um Veränderungen im Kader gehen sollte, dürfte aufgrund der angesprochenen Probleme kein Geheimnis sein.
Als Interimscoach übernimmt Co-Trainer Gzim Rexhaj die Mannschaft. „Wie lange Gzim als Interimscoach bleibt, können wir nicht sagen. Wir schauen uns ganz in Ruhe nach einem neuen Trainer um. Am Sonntag sitzt er auf jeden Fall auf der Trainerbank“, erklärte Botteon. Am Sonntag (15 Uhr) gilt es für die Heiligenhäuser, eine Reaktion zu zeigen. Dann kommt es zum Kellerduell gegen die SpVg Odenkirchen, die mit zehn Zählern auf Rang 14 rangiert.