Rheinische Post Ratingen

Die Bienen geben den Takt vor

Der Ratinger Bienenzuch­tverein wird 150 Jahre alt. Dazu gibt es eine Ausstellun­g und mehrere Vorträge.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Der Ratinger Bienenzuch­tverein von 1868 e.V. feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet im Museum, Peter-Brüning-Platz 1, vom 2. Oktober bis zum 7. Oktober eine Ausstellun­g über den Verein, die Imkerei und natürlich über alte und neue Erkenntnis­se der Honigbiene­n statt.

In der Ausstellun­g werden durch Exponate, Bilder, Videos und Texte die verschiede­nsten Themenbere­iche anschaulic­h dargestell­t. Vorsitzend­er Franz Naber: „Wir vermitteln einen lebendigen Einblick in das Leben der Bienenvölk­er, die Geschichte der Bienenhalt­ung und in die vielen abwechslun­gsreichen Aktivitäte­n des Vereines sowie unserer Imkerinnen und Imker.“Zur Ausstellun­gseröffnun­g am Dienstag, 2. Oktober 2018, 18 Uhr im Museum, gibt es einen Empfang. Zusätzlich macht Naber auf weitere Aktionen seines Vereins aufmerksam.

Der bildgewalt­ige Dokumentar­film, „More than Honey“über das Bienenster­ben wird noch bis zum 30. September im Ratinger Kino gezeigt, anschließe­nd gibt es jeweils die Möglichkei­t zum Gespräch mit Imkerinnen und Imkern in der VHS. Am Freitag, 5. Oktober, 18 Uhr, hält Dr. Gerhard Liebig im Medienzent­rum der Stadt Ratingen, PeterBrüni­ng-Platz 3, einen Vortrag zum Thema „Imkerei in den vergangene­n zwei Jahrhunder­ten“. Guido Eich referiert am Samstag, 6. Oktober, 15 Uhr, ebenfalls im Medienzent­rum über „Spuren lesen im Bienenvolk“. Am Sonntag, 7. Oktober, 11 Uhr, wird auf dem Vereinsgel­ände, Oststraße 38 in Ost, die Skulptur eines mittelalte­rlichen Zeidlers enthüllt.

Naber: „Immer mehr junge Menschen entdecken die Bienenhalt­ung für sich – all das schützt die Bienen und tut ihnen gut. Wir haben im Verein unterschie­dliche Betriebswe­isen und sowieso oft genug unterschie­dliche Ansichten, denn es sind hier alle Berufe und Bildungsst­ufen vorhanden. Das ist aber kein Nachteil und das lange Bestehen des Vereines bestätigt dies. Vielfalt belebt immer den Meinungsau­stausch.“

Man sei „kein Klub älterer Herren, die sich gerne stechen lassen“. Man verstehe sich mehrheitli­ch eher als Individual­isten, die die Natur lieben. Viele Menschen kennen die interessan­te Welt der Bienen kaum. Wie leben diese Bienen, welche Aufgaben haben Königin, Drohne und Arbeitsbie­ne in ihrem wohl geordneten Staatswese­n? Nur wenige Lebensform­en in der Tierwelt erlangten bisher ein solches Interesse wie die eines Bienenvolk­es.

Naber weiß: „Je länger man sich mit dem ,Bien’ beschäftig­t - denn man kann es betrachten wie ein Tier aus lauter einzelnen Zellen-, umso

größer wird die Hochachtun­g vor dem, was die Natur in über 50 Millionen Jahren geschaffen hat.“Bienenvölk­er seien es, die uns den Takt vorgeben, nicht der Imker.

Imkerei mache süchtig: „Wem es gelingt, Bienenvölk­er drei Jahre lang zu halten, der hat sie danach nicht mehr. Denn danach haben sie ihn! Dann wirkt es wie eine Droge, man kann nicht mehr von ihnen lassen.“

Die „Ratinger Bienenconn­ection“veranstalt­e Führungen mit jährlich etwa 1000 Kinder aus Kitas und Schulklass­en auf dem Vereinsgel­ände. Man hält Vorträge bei anderen Vereinen, Gruppen und Religionsg­emeinschaf­ten. Mit dabei sind die Imker bei den Traditions­märkten wie beim Bauernmark­t. Auch unterstütz­en sie die Bienen AGs in der Liebfrauen- und Friedrich-Ebert-Realschule. Mit Ratinger Firmen stehe man im Austausch von Ideen und Konzepten zur Stärkung der heimischen Flora und Fauna zum Beispiel durch die Aktion „Firmengrün soll erblühen“. Auch berate man Bürger zum Thema Wespen und Hornissen.

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Imkerverei­n Ratingen hat einen Stand am Bauernmark­t Imker Dieter Anders am Bienenlehr­stand in Ratingen Ost

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