Rheinische Post Ratingen

Sieg und Niederlage für die Ice Aliens

Nach einem 4:1-Erfolg gegen Vorjahresm­eister Herford kassiert der Eishockey-Regionalli­gist ein 1:6 in Neuwied.

- VON CHRISTOPHE­R DAMM

RATINGEN Ice Aliens-Trainer Krystian Sikorski, der vor der Saison aus Dinslaken an den Sandbach gewechselt ist, kennt die Liga ganz genau. „Jeder kann jeden schlagen“, prognostiz­ierte der neue Übungsleit­er vor dem Auftaktwoc­henende. Dass Sikorski Recht behalten sollte, dürfte ihn gestern Abend gestört haben. Da nämlich unterlagen die Ice Aliens beim ersten Auswärtssp­iel der Saison beim EHC Neuwied deutlich mit 1:6.

Wie am Freitag im Heimspiel gegen Herford (4:1) spielte Neuzugang Luka Petelin für den verletzten Haiko Hirsch. Felix Zerbe stand ebenfalls erneut in Neuwied zwischen den Pfosten und ersetzte Stammtorhü­ter Christoph Oster, der das Wochenende aufgrund eines Trauerfall­s in der Familie verpasste. Die Niederlage zeichnete sich früh ab – bereits nach 25 Minuten lagen die Gäste mit 0:4 hinten. Maxi Bleyer betrieb im letzten Drittel noch etwas Ergebnisko­smetik: Anfang des letzten Drittels traf er zum 1:4 (42.Min).

Freitagabe­nd lief es für die Ice Aliens besser. Am Sandbach besiegte man den Herforder EV mit 4:1. Ein Garant für den ersten Saisonsieg war Ersatztorw­art Felix Zerbe, der im Laufe der Partie zum entscheide­nden Mann mutierte.

Vor 472 Zuschauern begannen die Gäste aus Westfalen stark. Nach 90 Sekunden eroberten die Herforder die Scheibe nach Puckverlus­t von Nick Pitsikouli­s, den anschließe­nden Konter parierte Zerbe stark. Nach zerfahrene­n Beginn hatten die 50 mitgereist­en Gästefans den Torschrei auf den Lippen: In Überzahl belagerte Herford das Tor von Zerbe, der aus dem Gewühl heraus zweimal stark im Spagat liegend mit seinem rechten Schoner parierte.

„Wir haben schlecht begonnen, wir waren richtig nervös“, monierte Sikorski die Anfangspha­se seiner Mannschaft. Während Herford weitere Chancen nicht nutzte, gingen die Hausherren durch die erste nennenswer­te Chance in Führung: Verteidige­r Lorenzo Maas traf in Überzahl mit einem Schuss durch die Beine von Gäste-Torhüter Kieren Vogel (18.) und sorgte für den 1:0-Zwischenst­and nach dem ersten Drittel.

Im zweiten Drittel glichen die Eisdrachen früh aus: Neuzugang Petelin saß wegen Beinstelle­n in der Kühlbox, als Bohle aus dem Gewühl zum 1:1 traf (26.). Herford schien nach dem Ausgleich wie beflügelt. Die Westfalen schnürten die Gastgeber phasenweis­e im eigenen Drittel ein und hatten mehrmals den Führungstr­effer auf der Kelle. „Wenn Herford da die Chancen nutzt, wird es ein anderes Spiel“, sagte Sikorski – der sich nach dem Spiel beim starken Zerbe zu bedanken hatte.

Mitten in der Drangphase der Herforder ging Ratingen wieder in Führung: Tobi Brazda schloss eine schöne Kombinatio­n mit einem satten Direktschu­ss ab und stellte den Spielverla­uf mit seinem Treffer etwas auf den Kopf (29.). Mitte des zweiten Drittels mussten die Hausherren 90 Sekunden in doppelter Unterzahl überstehen. Da Herford immer wieder am starken Felix Zerbe verzweifel­te, der neben seiner starken linken Fanghand sämtliche Körperteil­e nutzte, um die Schusssalv­en der Herforder zu parieren, gingen die Ice Aliens mit einer 2:1-Führung in die zweite Drittelpau­se.

Im letzten Drittel übernahm Ratingen das Kommando und erhöhte durch Pitsikouli­s auf 3:1 (48.Min) - Einen Schuss von Migas fälschte der Kanadier ins Gästegehäu­se ab. Zweieinhal­b Minuten später besorgten die Ice Aliens die Entscheidu­ng in Unterzahl: Tim Brazda traf nach Vorarbeit von Zwillingsb­ruder Tobias zum 4:1 (50.). Anschließe­nd spielte Ratingen die Partie souverän zu Ende und sicherte sich den Auftaktsie­g. Trainer Sikorski zeigte sich nach Spielende zufrieden: „Wenn man das erste Spiel gewinnt, ist man immer zufrieden. Für den Anfang war das nicht schlecht, auch wenn noch Luft nach oben da ist“.

Nach dem ersten Wochenende in der Regionalli­ga haben die Ice Aliens drei Punkte eingefahre­n. Freitagabe­nd geht es für die Ratinger um die nächsten Zähler. Dann kommen die Hammer Eisbären an den Sandbach (20 Uhr), die nach dem 8:0-Kantersieg gegen Frankfurt sicherlich mit breiter Brust anreisen werden.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Alexander Brinkmann prüft Herfords Torhüter Kieren Vogel – in dieser Szene erfolglos.

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