Frauen warten bei Fortuna länger
Das Thema beschäftigt heute sogar den Gleichstellungsausschuss im Rathaus.
Wenn gut 50.000 Menschen in die Merkur Spiel-Arena wollen, kommt es am Einlass fast zwangsläufig zu Schlangen und Wartezeiten. Besonders zeitaufwändig ist meist die Sicherheitskontrolle – vor allem für Frauen. Darüber beklagt sich zumindest Petra Lambertz. Sie ist Anhängerin der Fortuna, besucht viele Heimspiele und ärgert sich dort über die längeren Wartezeiten, die sie im Vergleich zu den männlichen Fans in Kauf nehmen muss. Die größte Verzögerung entstehe an den Schleusen, sagt Lambertz: „Erst kommt die grobe Sichtkontrolle, dann die Metall-Schleuse, da gehen alle gemeinsam durch.“
Beim Abtasten komme es zu Verzögerungen für die Frauen. Dort ist es üblich, dass Männer nur von Männern, Frauen nur von Frauen abgetastet werden. Da aber mehr Männer zu Fußballspielen kommen, gibt es mehr männliche Sicherheitskräfte. Das bestätigt auch die zuständige Sicherheitsfirma Klüh: „Wir teilen unser Personal abhängig davon ein, wie viele Männer und Frauen zu erwarten sind“, heißt es von dort. Wenn dadurch im Einzelfall ungleiche Wartezeiten entstünden, bedauere man dies.
„Ich muss dann mich dann durch das Gedränge zu den weiblichen Sicherheitskräften durchkämpfen“, erklärt Petra Lambertz. Das sei nicht nur unangenehm, sondern koste auch Zeit. Sie wünscht sich eine Verbesserung für sich und andere Frauen und hat sich deswegen an die Düsseldorfer Politik gewandt: „An dieser Stelle werden Frauen und Männer nicht gleich behandelt. Wir wollen prüfen, ob sich eine gerechtere Lösung finden lässt“, sagt CDU-Ratsmitglied Sabine Schmidt, die heute im Gleichstellungsausschuss eine Anfrage zu dem Fall einbringt. „Wir wollen konkret wissen: Wie ist die Situation vor der Arena geregelt und gibt es Möglichkeiten zur Verbesserung?“, so Schmidt.
Auch Petra Lambertz hofft dadurch langfristig auf kürzere Wartezeiten für sich und andere Frauen: „Eine Idee wäre es, gleich am Anfang eine Schlange für Frauen einzurichten“, schlägt sie vor. Denn in einem Punkt sind sich alle Beteiligten einig: Frauen sollen weiterhin nur von Frauen abgetastet werden.