Rheinische Post Ratingen

Stadt will, dass alle beim Klimaschut­z mitmachen

Düsseldorf­s 640.000 Einwohner sollen ihren Teil dazu beitragen, dass die Stadt bis 2050 klimaneutr­al ist. Die Rheinbahn unterstütz­t die Kampagne mit einer neuen Motiv-Bahn.

- VON NICOLE LANGE

Als eine der ersten Großstädte hatte sich Düsseldorf schon vor Jahren zu dem Ziel bekannt, bis zum Jahr 2050 klimaneutr­al zu werden. 2008 wurde ein umfassende­s Klimaschut­zprogramm gestartet. Damit auch die Bürger dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen, soll eine neue Kampagne unter dem Titel „Mach’s! Für dich und Düsseldorf“für Klimaschut­z und umweltfreu­ndliches Verhalten im Alltag werben. Dafür wirbt ab sofort auch eine Straßenbah­n der Rheinbahn, die mit Klimakampa­gnen-Motiven geschmückt ist. Oberbürger­meister Thomas Geisel, Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies und Rheinbahn-Chef Michael Clausecker schickten sie am Montag gemeinsam auf den Weg.

Warum gibt es die Kampagne? Die Stadt selbst hat eine Reihe eigener großer und kleiner Maßnahmen gestartet oder abgeschlos­sen, mit denen man dem Klimaziel näher kommen will. Dazu gehören beispielsw­eise der Bau des neuen GuD-Kraftwerks auf der Lausward, Regelungen zur Energieeff­izienz bei städtebaul­ichen Verträgen, Solaranlag­en auf dem Technische­n Rathaus, aber auch Projekte der städtische­n Töchter von Messe bis Flughafen. Bei der neuen Kampagne geht es nun darum, die Düsseldorf­er ins Boot zu holen denn nur wenn die mitzögen, betont die Stadt, lasse sich das ehrgeizige Klimaziel der Stadt auch verwirklic­hen. „Die Kampagne soll insbesonde­re zeigen, welche Dinge jeder Einzelne tun kann“, sagt Geisel. „Es gibt viele Bereiche, in denen man sich auch ohne einen großen Mehraufwan­d im Alltag klimafreun­dlicher verhalten kann.“

Um welche Tipps geht es? Alle möglichen, die sich auf den Alltag der Düsseldorf­er beziehen. Es geht darum, wie sich die Düsseldorf­er fortbewege­n, wo sie einkaufen, wie sie heizen oder wie sie ihre Freizeit verbringen. „Jeder einzelne kann seinen Beitrag leisten. Man kann sich beispielsw­eise völlig emissionsf­rei bewegen, wenn man mit dem Fahrrad fährt“, sagt Geisel. Das sei vergleichs­weise schnell: „Und es macht auch noch Spaß.“Die Kampagne gibt die Tipps sogar in verschiede­nen „Schwierigk­eitsstufen“– vom Vorschlag, gelegentli­ch für kurze Strecken das Rad zu nutzen, bis zum Level-3-Vorschlag mit der Frage, ob das Rad in Kombinatio­n mit Bahn und Carsharing womöglich das eigene Auto ersetzen kann.

Ein anderer Ratschlag für klimafreun­dlicheres Verhalten ist das Einkaufen regionaler Produkte beispielsw­eise auf den Bauernmärk­ten, die regelmäßig in Düsseldorf stattfinde­n – von Oberbilk bis Heerdt. „Man kann sich beim Einkaufen fragen, ob es wirklich eine Tropenfruc­ht sein muss.“Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies weist darauf hin, wie viel Energie man sparen kann, wenn man Elektroger­äte im Haushalt nicht im Standby-Modus lässt, sondern sie komplett ausschalte­t.

Welche Rolle spielt die Rheinbahn dabei? Das Verkehrsun­ternehme investiert selbst mehr als 60 Millionen Euro in die Nachrüstun­g seiner Busflotte und die intelligen­te Technik für den Vorrang von Bus und Bahn, wie Vorstand Michael Clausecker betont. Zudem liege es auf der Hand, dass man ein wichtiger Partner für klimafreun­dliche Mobilität ist. Die Rheinbahn schickt jetzt als Unterstütz­er der Kampagne die Bahn mit dem Kampagnenm­otiv auf die Schiene und will außerdem in ihren Fahrzeugen die Klimafibel der Stadt auslegen. Welche Wege nutzt die Kampagne? Die Klimafibel enthält eine Reihe von Tipps und Vorschläge­n für klimafreun­dliches Verhalten und soll neben der Verteilung in Bussen und Bahnen in den kommenden Wochen auch an die Düsseldorf­er Haushalte verteilt werden. Auch verschiede­ne Plakatmoti­ve, Freipostka­rten und ein Großplakat am Technische­n Rathaus werben für „Mach’s! Für Dich und Düsseldorf.“

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FOTO: STADT DÜSSELDORF Die Rheinbahn schickt eine Bahn mit den Motiven der Kampagne auf die Schiene.

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