Bücherei-Foyer wird zum digitalen Treff
Der Bereich soll umgestaltet werden und vor allem junge Nutzer anlocken. Der Umbau soll im nächsten Jahr fertig sein.
RATINGEN Wenn das Rathaus fertig und frisch bezogen ist, soll das Foyer des Medienzentrums am Peter-Brüning-Platz neu gestaltet werden. Bekanntlich ist dort seit dem Rathaus-Abriss das Bürgerbüro untergekommen. Künftig soll das Foyer vor allem auf Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren ausgerichtet werden – mit einem Spiele-Bereich (Gaming), PC-Kreativ-Arbeitsplätzen und einem Lese- und Kunstkabinett. „Im Sinne einer generationenübergreifenden Kommunikation sollen sich aber auch ältere Menschen und Familien eingeladen fühlen“, so das Amt für Kultur und Tourismus.
Zentral werde in diesem Bereich die Begegnung mit digitalen Medien sein, die jedoch von analogen in keiner Weise losgelöst gesehen werden könne: „Beides gehört zusammen“. Es wurde inzwischen mit der Bezirksregierung Düsseldorf, Fachstelle für öffentliche Bibliotheken, eine Begehung durchgeführt, um die Bedingungen für einen Förderantrag zu spezifizieren. Daran waren eine Bibliothekarin, ein Experte für Computerspiele sowie eine Innenarchitektin beteiligt.
Der Foyer-Bereich soll sehr offen und einladend gestaltet sein: „Generell soll in diesem Raum die Aufenthaltsqualität einen wichtigen Stellenwert einnehmen, die einladend wirken und die Besucher neugierig machen soll. Dafür soll eine möglichst qualitativ hochwertige Ausstattung und Möblierung gewählt werden.“
Über das Gaming will man die Jugendlichen zum Lesen bringen: Computerspiele seien für Kinder und Jugendliche attraktiv, weil sie sich stark an visuellen Medien orientierten. Diese Medien seien auch ein wichtiger Zugang zur Leseförderung: „Vielfach handelt es sich zum Beispiel bei Spielen um die Umsetzung von Erzählungen, so dass es begleitend dazu sehr häufig auch Printmedien gibt. Computerspiele bieten auch die Möglichkeit, aufgrund der Spielanregungen selbst Geschichten zu verfassen, so dass das kreative Schreiben gefördert werden kann.“
So soll der Gaming-Bereich zum Einen individuelle Spiele ermöglichen, zum Anderen soll mit Hilfe eines Beamers auch die Möglichkeit von Gruppenspielen gegeben sein - auch analog. Ferner sollen mobile Tablets, die mit Lern-Apps (Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Deutschunterricht) bestückt sind, zur Nutzung in der Bibliothek angeboten werden.
Fazit des Kulturamtes: „Insofern lassen sich heute durch Computerspiele/Gaming virtuelle Situationen durchleben, Strategien ausprobieren sowie neue Ideen entwickeln. Dabei sind der Gedankenaustausch mittels Computer und neue Arten des Beisammenseins mittlerweile genauso wichtig wie das Spiel selbst. Eine regelmäßige pädagogische Betreuung ist von Bibliotheksseite für diese Angebote vorgesehen.“Eine regelmäßige pädagogische Betreuung ist für diese Angebote vorgesehen.
Im Kreativbereich „Makerspace – selber machen analog und digital“soll es an Arbeitsplätzen mit Tischen, die auch über Projektionsmöglichkeiten von einem PC aus verfügen, verschiedene Kreativangebote wie gemeinsame Spiele geben. Aber auch Bastelaktionen sollen dort ihren Platz bekommen. Ebenfalls seien dort Nutzungen von Medien und Geräten aus der „Bibliothek der Dinge“, die im zurückliegenden Wandbereich aufgestellt werden soll, denkbar. Das können zum einen analoge Geräte (Fernrohr, Mikroskop), zum andern auch digitale wie e-Book-Reader oder Tablets sein. Ferner werden dort entsprechende Sachbücher angeboten.
Im derzeitigen Warteraum des Bürgerbüros soll künftig, in Absprache mit Museumsleiterin Dr. Alexandra König, eine Auswahl geeigneter Kunstwerke aus dem Stadtmuseum gezeigt werden.