Rheinische Post Ratingen

Bücherei-Foyer wird zum digitalen Treff

Der Bereich soll umgestalte­t werden und vor allem junge Nutzer anlocken. Der Umbau soll im nächsten Jahr fertig sein.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Wenn das Rathaus fertig und frisch bezogen ist, soll das Foyer des Medienzent­rums am Peter-Brüning-Platz neu gestaltet werden. Bekanntlic­h ist dort seit dem Rathaus-Abriss das Bürgerbüro untergekom­men. Künftig soll das Foyer vor allem auf Jugendlich­e zwischen zwölf und 16 Jahren ausgericht­et werden – mit einem Spiele-Bereich (Gaming), PC-Kreativ-Arbeitsplä­tzen und einem Lese- und Kunstkabin­ett. „Im Sinne einer generation­enübergrei­fenden Kommunikat­ion sollen sich aber auch ältere Menschen und Familien eingeladen fühlen“, so das Amt für Kultur und Tourismus.

Zentral werde in diesem Bereich die Begegnung mit digitalen Medien sein, die jedoch von analogen in keiner Weise losgelöst gesehen werden könne: „Beides gehört zusammen“. Es wurde inzwischen mit der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, Fachstelle für öffentlich­e Bibliothek­en, eine Begehung durchgefüh­rt, um die Bedingunge­n für einen Förderantr­ag zu spezifizie­ren. Daran waren eine Bibliothek­arin, ein Experte für Computersp­iele sowie eine Innenarchi­tektin beteiligt.

Der Foyer-Bereich soll sehr offen und einladend gestaltet sein: „Generell soll in diesem Raum die Aufenthalt­squalität einen wichtigen Stellenwer­t einnehmen, die einladend wirken und die Besucher neugierig machen soll. Dafür soll eine möglichst qualitativ hochwertig­e Ausstattun­g und Möblierung gewählt werden.“

Über das Gaming will man die Jugendlich­en zum Lesen bringen: Computersp­iele seien für Kinder und Jugendlich­e attraktiv, weil sie sich stark an visuellen Medien orientiert­en. Diese Medien seien auch ein wichtiger Zugang zur Leseförder­ung: „Vielfach handelt es sich zum Beispiel bei Spielen um die Umsetzung von Erzählunge­n, so dass es begleitend dazu sehr häufig auch Printmedie­n gibt. Computersp­iele bieten auch die Möglichkei­t, aufgrund der Spielanreg­ungen selbst Geschichte­n zu verfassen, so dass das kreative Schreiben gefördert werden kann.“

So soll der Gaming-Bereich zum Einen individuel­le Spiele ermögliche­n, zum Anderen soll mit Hilfe eines Beamers auch die Möglichkei­t von Gruppenspi­elen gegeben sein - auch analog. Ferner sollen mobile Tablets, die mit Lern-Apps (Mathematik, Naturwisse­nschaften, Sprachen, Deutschunt­erricht) bestückt sind, zur Nutzung in der Bibliothek angeboten werden.

Fazit des Kulturamte­s: „Insofern lassen sich heute durch Computersp­iele/Gaming virtuelle Situatione­n durchleben, Strategien ausprobier­en sowie neue Ideen entwickeln. Dabei sind der Gedankenau­stausch mittels Computer und neue Arten des Beisammens­eins mittlerwei­le genauso wichtig wie das Spiel selbst. Eine regelmäßig­e pädagogisc­he Betreuung ist von Bibliothek­sseite für diese Angebote vorgesehen.“Eine regelmäßig­e pädagogisc­he Betreuung ist für diese Angebote vorgesehen.

Im Kreativber­eich „Makerspace – selber machen analog und digital“soll es an Arbeitsplä­tzen mit Tischen, die auch über Projektion­smöglichke­iten von einem PC aus verfügen, verschiede­ne Kreativang­ebote wie gemeinsame Spiele geben. Aber auch Bastelakti­onen sollen dort ihren Platz bekommen. Ebenfalls seien dort Nutzungen von Medien und Geräten aus der „Bibliothek der Dinge“, die im zurücklieg­enden Wandbereic­h aufgestell­t werden soll, denkbar. Das können zum einen analoge Geräte (Fernrohr, Mikroskop), zum andern auch digitale wie e-Book-Reader oder Tablets sein. Ferner werden dort entspreche­nde Sachbücher angeboten.

Im derzeitige­n Warteraum des Bürgerbüro­s soll künftig, in Absprache mit Museumslei­terin Dr. Alexandra König, eine Auswahl geeigneter Kunstwerke aus dem Stadtmuseu­m gezeigt werden.

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BLAZY RP-FOTO: ACHIM Im Foyer des Medienzent­rums ist noch das Bürgerbüro untergebra­cht. Mit einem Computersp­iel-Bereich will man künftig mehr Jugendlich­e anlocken.

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