Rheinische Post Ratingen

Kalenderbl­att 2. Oktober 1988

Abschlussf­eier in Seoul

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Als zum Abschluss der Olympische­n Spiele 1988 in Seoul das große Feuerwerk gezündet wurde, hatten die Athleten der Deutschen Demokratis­chen Republik Grund zu feiern. Die Sportler hatten 37 Goldmedail­len geholt – damit war das Land hinter der Sowjetunio­n auf dem zweiten Platz des Medaillens­piegels gelandet. Einer der Stars in Südkorea war die ostdeutsch­e Schwimmeri­n Kristin Otto, die sechs Goldmedail­len gewann, zwei davon in der Staffel. Zum ersten Mal war während der Olympische­n Spiele auch Doping ein wichtiges Thema. Mehreren Athleten konnte die Einnahme leistungss­teigernder Mittel nachgewies­en werden, darunter dem Sprinter Ben Johnson (Foto), der beim 100-Meter-Lauf einen Weltrekord aufgestell­te. Wenige Jahre später deckten Journalist­en und Historiker auf, dass in der DDR über Jahrzehnte systematis­ch gedopt wurde – nach einem vom Staat verordnete­n Plan, teilweise ohne Wissen der betroffene­n Sportler. Bei der Abschlussf­eier der Olympische­n Spiele am 2. Oktober 1988 spielten diese Vorwürfe noch eine untergeord­nete Rolle. Der Präsident des Organisati­onskomitee­s Park Seh-Jik dankte allen Beteiligte­n für das Gelingen der Spiele, dann wurde die Olympische Flagge an Pasqual Maragall übergeben, den Bürgermeis­ter Barcelonas – dort fanden 1992 die nächsten Sommerspie­le statt. Vier Jahre später startete Deutschlan­d wieder mit einer gemeinsame­n Mannschaft.

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