Rheinische Post Ratingen

Versuchter Mord an Prostituie­rter

24-jähriger Düsseldorf­er soll die Frau mit einem Messer schwer verletzt haben.

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(wuk) Heimtückis­cher Mordversuc­h an einer Prostituie­rten wird einem 24-jährigen Düsseldorf­er beim Landgerich­t vorgeworfe­n. Im April soll er abends zur Wohnung einer 58-jährigen Frau an der Kurfürsten­straße gekommen sein, obwohl er kein Geld hatte.

Die Prostituie­rte, die ihn von früheren Besuchen kannte, ließ ihn herein, dann soll er ihr von hinten aber plötzlich ein Messer an den Hals gesetzt und mehrfach zugestoche­n haben. In einer schriftlic­hen Erklärung, verlesen von seinem Anwalt, beteuerte der Angeklagte jetzt, dass er die Frau nicht umbringen oder auch nur verletzen wollte. Er habe in Panik gehandelt, habe der Frau nur „Angst einjagen“wollen, um aus der Wohnung herauszuko­mmen: „Ich war mit der Situation völlig überforder­t, stand neben mir!“Die 58-Jährige schilderte den Tatverlauf jedoch komplett anders. Der Angeklagte habe sie in der Wohnung ins Badezimmer dirigiert, habe ihr dort „ohne ein einziges Wort“plötzlich von hinten das Messer an die Kehle gesetzt und ihr dann in den Hals gestochen. Weil die Frau sich heftig wehrte, gelang es ihr sogar, die Messerklin­ge festzuhalt­en, der Angeklagte ist daraufhin geflüchtet. Direkt danach hatte er sich laut Erkenntnis­sen der Staatsanwa­ltschaft bei der Bundespoli­zei am Hauptbahnh­of gemeldet und dort erklärt, er habe „eben eine Frau erstochen“. Das Opfer überlebte den Überfall mit schweren Verletzung­en. Zu Prozessbeg­inn schilderte der Angeklagte in dem schriftlic­hen Teilgestän­dnis, er habe sich bei der Polizei gestellt, „weil ich wusste, dass ich großen Blödsinn angestellt hatte“– und angeblich auch, weil er rasche medizinisc­he Hilfe für das Opfer in dessen Wohnung erreichen wollte. Über die Anklage wegen heimtückis­chen Mordversuc­hs will das Landgerich­t noch an weiteren vier Prozesstag­en verhandeln. Ein Urteil ist für Anfang November geplant.

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